Archive for November 2007

Dieses Land bietet allerhand interessantes. Nach einer Bomben- oder Gasexplosion (keiner weis was genaues, dazu weiter unten), einem Brand im Nebengebäude des Hotels, der Ermordung eines Politikers vor wenigen Tagen, dem Erdbeben gibt es nun also einen Putschversuch.
Naja, eigentlich las sich das ganze zuerst irgendwie ein wenig anders in der lokalen Presse. Die sogenannten Putschisten hielten in dem Hotel „Peninsula“ eine Pressekonferenz ab. Nachdem sie quer durch die halbe Stadt marschiert waren. Sie kamen aus einem Gerichtssaal, in dem gerade eine Verhandlung gegen sie wegen eines früheren Putschversuches lief. Interessanter weisse haben sich die Militärpolizisten die die Angeklagten bewachen sollten, diesen Angeschlossen. Wärend der Pressekonferenz rief einer der Angeklagten das Militär auf, dieser korrupten Regierung die Unterstützung zu entziehen. Daraufhin wurde das Hotel von Sicherheitskräften umstellt.
Also ein echter „Putsch“ sieht für mich irgendwie anders aus. Es handelt sich um nicht mal 50 Leute, wobei die Hälfte davon die Bewacher sind. Die „Putschisten“ haben keine Befehlsgewalt im Militär und keine Truppen hinter sich. Lediglich den Aufruf. Ok, der ist sicher nicht fein, aber ein Putschversuch ist das nicht wirklich. Wer die Hotelgäste am verlassen des Hotels hindert, lässt sich auch je nach Informationsquelle, unterschiedlich auslegen. Im Spiegel zum Beispiel steht „die Soldaten“. Ja welche? Die drinnen oder die draußen? In der lokalen Presse hörte man, Gäste hätten berichtet, sie könnten sich frei bewegen, lediglich der Zugang zum 3. Stock, wo die Offiziere sich aufhalten, sei ihnen verwehrt worden.
Interessant ist auch, das inzwischen nahezu das gesamte Zentrum von Makati gesperrt wurde. Die Bürogebäude ringsum wurden geräumt. Auch der Philham Life Tower in dem sich das NSN Büro gefindet. Das ist ca. 500m Luftlinie entfernt. Die Glorietta und alle umliegenden Malls wurden am Nachmittag geschlossen. Entfernung zum Hotel ca. 1 km. Wollen die schwere Artillerie oder Bomber einsetzen?
Gerade habe ich von einem Kollegen per SMS erfahren, das für heute Nacht von 0 -5 eine Ausgangssperre verhängt wurde. Ich habe ihn kurz angerufen. Er sagte, die ganze Sache sei bereits beendet. Gegen 5 Uhr wurde das Hotel gestürmt. Die „Putschisten“ haben sich nicht gewehrt. Warum nun trotzdem diese Ausgangssperre? Keine Ahnung. Hatte eh nicht vor heute auf die kacke zu hauen 😉 Mein Kollege sieht die Sache übrigens Ähnlich wie ich. Nach einem Putsch im klassischen Sinne sah das ganze nicht wirklich aus. Die „Putschisten“ waren vielmehr um die Unterstützung durch die Bevölkerung bemüht. Es ging schon darum, diese Regierung zu stürzen. Aber im Gegensatz zu einem üblichen Putsch fand das ganze im wesentlichen ohne Waffengewalt statt sondern sollte vor allem durch Druck von der Strasse erreicht werden.
Daran, dass diese Regierung korrupt ist besteht ja nun im großen ganzen kein Zweifel. Von der Bevölkerung wird denen ja sogar unterstellt, das sie hinter dem Bombenanschlag stecken, der im Oktober in der Glorietta Mall stattfand. Er sollte dazu dienen, von den gerade wieder aufgekommen Korruptionsvorwürfen und Rücktrittsforderungen ablenken. Das ganze war auch etwas merkwürdig. Zunächst bestand nicht der geringste Zweifel, das eine Bombe war. Die Polizei will sogar Bestandteile von C4 gefunden haben. Als sich dann aber keiner der üblichen Verdächtigen, welche hier Abu Sayaff heisen, dazu bekannte und die Gerüchte um eine Regierungsbeteiligung immer lauter wurden, verwandelte sich das ganze auf Mysteriöse weise in eine Gasexplosion. Interessant ist auch, dass die Präsidentin das Gerichtsurteil gegen ihren Vorgänger, der wegen Korruption und Unterschlagung in Millionen Höhe (Euro, nicht Pesos) verurteilt wurde, drei Tage nach dem Urteilsspruch aufgehoben hat. Nachtijall ick hör dir trapsen, wie schon die alten Lateiner zu sagen pflegten. Die weis wohl was ihr blüht, wenn sie erst mal nicht mehr Präsidentin ist. Da muss man sich gegen Rücktrittsforderungen schon mal mit Gewalt wehren.
Mich können sie übrigens mit ihren Ausgangs- und Strassensperren mal am Abend besuchen. Ich bin ab morgen früh wieder in Puerto Galera. Morgen ist nämlich hier Feiertag und mithin langes Wochenende.

Hotel Peninsula Auf dem Foto das Peninsula Hotel vor wenigen Tagen. An der Ecke Ayal AV./ Makati Av. gelegen. Ungefähr auf halbem Weg vom Ascott Makati zum NSN Büro.

*) auf deutsch „Staatsstreich“ oder Putsch

Das man in Asien an so ziemlich jeder Ecke, im Hotel, auf dem Flughafen, im Einkaufszentrum eine Massage bekommen kann, hat sich ja wohl schon rumgesprochen. Aber das einem beim Pinkeln der Rücken massiert wird, war mit neu. Ich war am Samstag in einem Musikklub. War echt gut. Als Empfehlung: „Cowboy Grill“, am Rizal Park in Malate.

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Gestern gab es hier ein kleines Erdbeben. Ich saß gerade mit zwei Kollegen beim Mittagessen. Plötzlich hatte ich das Gefühl, als ob das Bier vom Vorabend eine verspätete Wirkung zeigte. Alles rings rum schien in Bewegung zu sein. Ein Blick zur Lampe an der Decke zeigte, das es nicht das Bier war. Das Bier hätte die Lampe wohl nicht zum schaukeln gebracht. War aber alles nicht so wild. Nach 3-4 Sekunden war es schon vorbei.

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass es doch kein ganz kleines Erdbeben war. Immerhin 5,9. Allerdings 200 km nördlich von Manila. Hier noch ein Link dazu:
Erdbeben, Luzon, Philippinen

Letztes Wochenende habe ich mir den Sonnenuntergang an der Manila Bay angeschaut. Sieht recht spektakulär aus. Ich hoffe, dass ich es im Photo einigermaßen hingekriegt habe.

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