Category: Taiwan

Das war es mal wieder. Heute geht es zurück nach Hause. In 1,5 Stunden, also um 9, geht mein Flug. Heute Abend gegen 9 bin ich wieder in Berlin. Ich werde als ca. 19 h unterwegs sein.
Gestern gab es nicht wirklich was zu schreiben. Es hat den ganzen Tag geregnet. Eigentlich wollte ich noch einen Ausflug nach Norden machen. Fishermans Wharf (Fischereihafen) und Termalquellen standen auf dem Programm, aber das viel ins Wasser. In den letzten Tagen war das Wetter ohnehin mehr wie in London. Für die nächsten Tage ist hier noch mehr Kälte angesagt. Da kann ich also auch zurück nach Deutschland fliegen 😉
Fortsetzung folgt!

P1010509  Bei dem Thema geht es heute mal nicht um die bei mir etwas ungeliebte Ordnung sondern vielmehr um das Zurechtfinden in einer fremden Stadt. Einen Stadtplan für Taipei zu finden war nicht schwer. Einen zu finden in dem es neben chinesischen wenigstens gelegentlich englische Wörter gibt, schon schwieriger. Aber das ist nur Teil des Orientierungsproblems. Wenn man die Straßennamen auf der Karte gefunden hat, muss man dann auch noch die passenden Straßenschilder finden. Dazu habe ich eine weile gebraucht. Als Mitteleuropäer sucht man diese an Straßenecken oder Häuserwänden. Da war aber nix zu finden. Ich war schon einigermaßen verzweifelt. Bis mein Blick dann zufällig auf eine Ampel fiel, die für die Autos hoch über der Fahrbahn vor der Kreuzung angebracht war. Hurra! Da gab es ein Straßenschild. An die Fußgänger hat hier offensichtlich auch noch keiner gedacht. Na gut, so geht’s auch. Ist nur etwas umständlich, wenn man an der Straßenecke erst ein Stück in die andere Straße hineinlaufen muss um herauszufinden in welcher Straße man sich gerade befindet.
Das Straßensystem an sich ist einigermaßen logisch aufgebaut und ähnelt z.B. dem New Yorks. Die Strassen in Ost-West Richtung haben 2 Namen. Neben dem eigentlichen (z.B. die schon öfter genannte Xinyi Road) heißen sie auch Boulevard und sind einfach durchnummeriert. Die Straßen in Nord Süd Richtung haben nur ihren Namen werden aber in North- und South Road unterteilt. Die Mitte bildet der Civic Boulevard.
Alle Strassen werden dann noch mal in Sektionen unterteilt. Diese werden in Ost-West-Richtung gezählt oder Ausgehend vom Civic Boulevard in Richtung Nord oder Richtung Süd. Wenn man mal dahinter gekommen ist, ist es nicht allzu schwer sein Ziel zu finden.
Im übrigen gibt es in Taipei ein das gesamte Stadtzentrum abdeckendes WLAN Netz. WiFly genannt. Soweit ich feststellen konnte, ist das tatsächlich problemlos im gesamten Stadtgebiet verfügbar. Leider war es mir nicht möglich das zu nutzen. Die Anmeldeseiten sind konsequent in Chinesisch gehalten. Ich komme mit dieser Bilderschrift leider immer noch nicht klar.
Ähnlich problematisch gestaltet sich hier übrigens auch die Verständigung. Englisch wird hier, außer im geschäftlichen Bereich, kaum gesprochen. Die Verständigung ist längst nicht so einfach wie in Indonesien, Malaysia oder Singapore. Selbst in einem Starbucks Cafe spricht nicht jede Bedienung Englisch. Das kann sich besonders schwierig erweisen, wenn man den ganzen Tag in der Stadt unterwegs ist und dann Hunger kriegt. Wenn man Glück hat, findet man einen Laden in dem die Speisekarte bebildert ist. Da kann man dann zeigen, was man essen möchte. Was aber noch keine Auskunft darüber gibt, was in der Suppe, außer Nudeln, enthalten ist. Na, irgendwie habe ich es geschafft ohne zu verhungern über die Runden zu kommen. Kann auch von Vorteil sein, wenn man einen Magen hat, der so ziemlich alles verträgt.P1010494



P1010543 P1010510 Heute ist Mistwetter. Schon gestern Abend hat es angefangen zu regnen und heute Morgen war es immer noch nicht besser. Na macht nix. Ich hab mich sowieso entschlossen dem Jetlag aus dem Weg zu gehen. Da ich ja mit meiner Arbeit schon fertig bin und deshalb nicht mehr früh aufzustehen brauche, verschiebe ich meinen Tag einfach auf europäische Zeit. Ich schlafe bis 1 oder 2 Uhr.
Als ich um 2 aus dem Fenster schaue, ist dar Wetter zwar nicht berauschend, aber es regnet auch nicht. Ich werde mir heute mal ein bisschen taiwanesische und chinesische Tradition anschauen. Aber zunächst muss ich mit der U-Bahn klarkommen. Das stellt sich als einfacher heraus als gedacht. Zunächst mal sind die Linien farblich sortiert. Das fängt beim Streckenplan an und hört bei der Beschilderung auf. Man muss also nicht mal die Schriftzeichen verstehen um auf den Bahnsteig zu finden. Das Bezahlen ist auch recht einfach. Man schaut am Abfahrtbahnhof auf den Streckenplan. Dort findet man auf dem Streckenplan für jede Zielstation den Fahrtpreis. Einfach ein Knöpfen drücken und Geld einwerfen. Dann kommt der Fahrschein heraus. Damit geht man dann zur Schranke und schon kommt man auf den Bahnsteig. Immer wenn ich irgendwo in der Welt diese Schrankensysteme sehe, frage ich mich, warum so etwas in Berlin nicht möglich ist.
Interessant ist hier auch, wie das Einsteigen in die Züge funktioniert. Es gibt auf dem Bahnsteig markierte Halte- und Wartebereiche. Es ist genau aufgezeichnet, wo die Türen des Zuges sind und wie man sich anstellen soll. Die Fahrgäste stehen auch alle brav in den markierten Bereichen in ordentlichen Warteschlangen an. Wenn ich da an andere asiatische Städte denke!
Also rein in die Bahn und los. 5 Stationen bis zum Longshan Tempel. Fein mitzählen. Lesen und die Ansage verstehen ist ja nicht so einfach. Die gibt es zwar auch in Englisch aber mit starkem Akzent. Klingt irgendwie alles chinesisch. Die Bahnstation heißt wie der Tempel und liegt mitten im Stadtteil Longshan.
Bei der Tempelbesichtigung muss man ein wenig aufpassen, dass man von den vielen Räucherstäbchen nicht high wird. Nebenbei habe ich auch mitgekriegt, dass das viele Essen das in den Tempeln steht keineswegs für die Götter gedacht ist. Viele Leute bringen Lebensmittel, vor allem Obst, mit in den Tempel und stellen es dort ab. Andere, offensichtlich bedürftige, nehmen es wieder mit.
Nach einem kleinen Streifzug durch die Seitenstrassen habe ich eine Pause in einem Kaffee eingelegt. Dann bin ich weiter zur Chiang Kai-Shek Memorial Hall. Das ganze ist ein recht großer Komplex mit dem National Theater und der Nationalen Konzert Halle.
Inzwischen hat es auch angefangen leicht zu regnen. Könnte aber auch sein, dass die üblichen 95% Luftfeuchtigkeit nun die 100% erreicht haben.
Der Komplex liegt übrigens an der gleichen Xinyi Road wie das Taipei 101. Nur am anderen Ende. Heute verkneife ich mir aber den Fußweg und nehme die U-Bahn zurück.
Weitere Infos und Bilder:
http://www.biologie.uni-hamburg.de/b-online/world/taiwan/taipeh_memorial.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Chiang_Kai-shek
Longshan Tempel

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P1010502Wenn man in Taipei ist muss man dort gewesen sein. Also habe ich mich auch auf den Weg dorthin gemacht. Wie immer zu Fuß. Wie das so mit großen Gebäuden ist, die man in der Ferne sieht, ist es doch etwas weiter als man denkt. War ca. 1 Stunde Fußmarsch immer die Xinyi Road entlang. Ist im Übrigen einigermaßen Schweißtreibend hier durch die Strassen zu laufen. Es ist zwar nicht sehr warm (so um die 20 Grad) aber die Luftfeuchtigkeit liegt hier auch über 85%.
Also nach gut einer Stunde angekommen und ich hab auch gleich nach dem Weg zur Aussichtsplattform gesucht. War nicht schwer zu finden. Der Andrang war nicht groß und der Preis in Ordnung (300$). Die Dame wollte mir zwar die Fahrt nach oben ausreden, weil das Wetter schlecht ist und man eh nix sieht. Da ich aber nur ein paar Tage hier bin und ich nicht weiß ob das Wetter noch mal besser wird, bin ich trotzdem hoch. Erst mal Fahrstuhl anstehen, dann die, überall in der Welt wohl inzwischen unumgängliche, Sicherheitskontrolle. Dann mit dem „schnellsten Fahrstuhl der Welt“ nach oben bis zur 89. Etage. Keine Ahnung ob das hier wirklich der schnellste ist. Schnell geht es aber wirklich. 62 km/h oder 1001 m/min. In ca. 30 Sekunden ist man oben. Die Aussicht ist in der Tat nicht berauschend. Man kann nicht wirklich weit sehen. Aber wie gesagt, man muss hier gewesen sein. Man kann noch die Kugel bewundern, die als Ausgleichsgewicht für Schwankungen hier aufgehängt ist. Der Turm steht schließlich in einem Taifun und Erdbebengebiet.P1010503
Weiter Infos gibts unter:
http://skyscraperpage.com/cities/?buildingID=18
http://www.emporis.com/en/wm/bu/?id=100765
http://www.tfc101.com.tw/
http://www.degussa.de/de/produkte/archiv/taipei_101.html
http://de.wikipedia.org/wiki/Taipei_101

carnegies_crowds3 carnegies_busybusybusy carnegies_color_tiny Freitag Abend. Was macht man? Allein in einer fremden Stadt? Man sucht etwas Unterhaltung. Zufällig gab es auf dem Flug nach Taipei im Lufthansamagazin einen Bericht über Taipei. Dort wurde das Carnegies erwähnt. Klang recht interessant. Ich muss mir das also mal live anschauen. Bin so gegen 9.30 Uhr angekommen. Zwei Türsteher. Es wird kontrolliert ob die Besucher älter als 21 sind. Ich muss meinen Ausweis nicht zeigen. Aber Eintritt bezahlen. 500 NTD (Neue Taiwan Dollar) mit einem Drink oder 800 mit 3 Drinks. Da ich etwas länger bleiben will, zahle ich die 800$. Noch einen Stempel auf die Hand und rein. Ist noch nicht viel los. Ich kann noch einen guten Platz in der Nähe der Bar finden. Die Musik ist ganz ok. Gängige Rockmusik. Auch aus den 70ern.
Mit fortschreitendem Abend füllt sich die Bar und die Party wird interessanter. Gegen 11 wird der Tresen geräumt und das Publikum beginnt auf der Bar zu tanzen. Die ist etwa wie auf einer Meisterschaftsfeier des FC Liverpool kurz bevor die Schlägerei ausbricht. Die Photos sind zwar von der Webseite des Carnegies (Fotografieren in der Bar ist nicht erlaubt), aber die sind echt. Es wirklich so.
Das ganze geht dann bis in die frühen Morgenstunden. An der Tür steht „We close around dawn“.

P1010453Die Fußgängerampeln hier find ich ja echt abgefahren. Hab die so auch schon in Kuala Lumpur gesehen. Wenn man rot hat, sehen die eigentlich wie ganz normale Ampelmännchen aus. Unseren nicht unähnlich. Interessant wird es, wenn es grün wird. Dann wird die Länge der Grünphase angezeigt und ein kleines grünes Männchen beginnt loszulaufen. Ja, richtig. Es läuft. Der Laufstil ändert sich mir verbleibenden Zeit für die Grünphase. Erst läuft er wie ein älterer Herr so um die achtzig, oder wie Phillip mit Kreuzschmerzen. Später bewegt er sich dann mit normalem Tempo und wenn die verbleibende Zeit unter 20 Sekunden angekommen ist fängt das Männchen an zu blinken und zu rennen. Dann wird’s auch für die Fußgänger Zeit, den Schritt zu beschleunigen. Aufpassen muss man allerdings auch während der Grünphase auf abbiegende Autos oder Motorräder sonst wird man schon mal über den Haufen gefahren.
Man muss noch dazu sagen, dass die Grünphase bei großen Straßen schon mal so um die 90 Sekunden lang ist. Man hat dann ja auch 4 Fahrbahnen zu überqueren und ca. 100m zurückzulegen. Bei verbleibenden 20 Sekunden ist dann schon rennen angesagt.
Interessant ist außerdem, dass es hier keine einzige Ampel mehr ohne LED Technik gibt. Da ist man hier also auch schneller und moderner als in Deutschland.
Im übrigen: Heute morgen gab es hier ein kleines Erdbeben. Ist schon ein merkwürdiges Gefühl, wenn plötzlich das Haus schwankt.


Gestern Abend war ich noch im nächtlichen Taipeh unterwegs. Ich hatte die Empfehlung, mir mal einen der Nachtmärkte anzuschauen. Ich hatte mit vorher im Hotel einen Stadtplan besorgt und da waren die glücklicherweise eingezeichnet. Ich habe mir also den nächstgelegenen Ausgesucht, den Liaoning Street Night Market, und bin zu Fuß los. Es war doch etwas weiter als gedacht. Gut eine ¾ Stunde zu laufen und auch nicht ganz so einfach zu finden. In dem Stadtplan waren nur die großen Strassen eingezeichnet, aber musste durch ein paar kleinere Gassen um den Markt zu finden. Dann endlich eine hell erleuchtete Strasse zwischen den recht finsteren Gassen. Es ist ca. 23 Uhr und hier ist richtig was los. Die Nachtmärkte starten üblicher weise bei Sonnenuntergang und gehen bis Mitternacht. Auf diesem werden im wesentlichen Lebensmittel angeboten und man trifft sich hier zum Essen und schwatzen.

oder wie die Piloten sagen: Anflug verkackt. Aber der Reihe nach. Der Flug von Bangkok nach Taipeh ging mit ziemlicher Verspätung los. Schon das Einsteigen verzögerte sich um ca. 1 Stunde. Dann standen wir noch ewig auf dem Flughafen rum. Irgendwann, mit mehreren Stunden Verspätung ging es dann endlich los. Ich hatte einen schönen Fensterplatz. War zwar schon finster draußen, aber man konnte schon gelegentlich beleuchtet Städte sehen, bis es dann hinter Da Nang auf den Pazifik hinaus ging. Nach ca. 2,5 Stunden dann der Landeanflug auf Taipeh. Wunderbare Sicht auf die Stadt. Es ging immer Tiefer. Man konnte schon gut den Boden erkennen. Auf ein mal dicker Nebel. Ich konnte nicht mal mehr die Tragfügelspitze sehen. Ich dachte: Na, was wird der da vorne wohl noch sehen. Da gab er schon Gas und es ging wieder Richtung Himmel. Landung verpasst. Das hatte ich bei meinen vielen Flügen bisher auch noch nicht. Also große Runde und neuer Versuch. Der Kapitän hatte sich zwischendurch gemeldet und erklärt dass wir gleich einen zweiten Versuch machen werden. Einige Gäste machten schon ein etwas merkwürdiges Gesicht.
Also wieder die wunderbare Sicht auf die Stadt. Kurz vor dem Boden wieder dicker Nebel. Es war nicht besser als beim ersten Mal, diesmal machte er aber weiter. Ich konnte wieder nicht das Ende der Flügel erkennen. Im letzten Moment habe ich dann auch die Landebahn gesehen und da waren wir auch schon unten. Ziemlich heftige Bremsung und alles war ok. Meine Nachbarin guckte sehr erleichtert.

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