Archive for August 2005

Sonntag Morgen, 6.30 Uhr. Nach nervenden 15 ½ Stunden im Flugzeug (Während der Zwischenlandung in Bangkok mussten wir im Flieger bleiben) wieder auf deutschem Boden. Deutsche Gründlichkeit! Erste Kontrolle gleich am Ausstieg des Flugzeuges. Dann Passkontrolle. Dann noch mal Sicherheitskontrolle für den Weiterflug.

Wenn ich Berlin bin werde ich nach kurzem Aufenthalt in meiner Wohnung mein Motorrad in Gang werfen und dann in meine Lieblingskneipe, das „Cafe Harlem“, gehen. Brunch mit Lifeusik.

P1000161Es ist so weit. Heute fliege ich erst mal nach D-Land zurück. Ich sitze im Starbucks im Flughafen von Jakarta und genieße den Ausblick auf den Flughafen (siehe Foto ;)). Die Klimaanlage macht einen Höllenlärm und reißt einem fast das Toupé vom Kopf. Morgen Früh bin ich wieder in Berlin. Im September geht’s zurück nach Jakarta. Inzwischen werde ich hier aber noch einige meiner Erlebnisse aufschreiben. Und auch noch einige Informationen, die möglicherweise für den einen oder anderen Jakarta Besucher interessant seien könnten.Vielleicht schreibe ich ja auch noch ein paar Zeilen aus dem Urlaub, der in einer Woche auf dem Plan steht. Aber erst mal muss ich herausfinden, ob meine Wohnung noch steht. Schließlich bin ich für 3 Wochen verreißt nun fast 4 Monate unterwegs.

Also bis bald.

P1000119Schon vor einigen Wochen war ich du zufällig hineingeraten. Eigentlich wollte ich nur mal schnell Geld aus dem Automaten in der Mall hohlen, da habe ich Musik gehört. Life. Klang ganz gut. Ich habe mir einen Platz gesucht und kam recht schnell mit einem einheimischen ins Gespräch, der mir erzählte dass das jeden Freitagabend hier stattfindet. Gestern Abend war ich also wieder mal dort. Da es sich beim „Pazar Festival“ um eine der kleineren, unbekannten Malls handelt darf das ganze glaube ich als Geheimtipp für Musikliebhaber gelten. Exzellente Musiker! Sie spielen so ziemlich alles von Rock, Pop, Jazz, international und national. Einmal hat den ganzen Abend das Publikum das Programm zusammengestellt. Also, wer mal in Jakarta ist: Freitag ab 18:00 im „Pazar Festival“, Jl. Rasuna Said. Gleich um die Ecke vom Aston Rasuna.Leider geht das ganze nur 2 Stunden. Aber anschließend geht man dann in den Klub Rasuna. Das sind nur 2 Minuten zu Fuß. Dort gibt es eine Sportsbar Namens „Aphrodite“ und das ist wahrscheinlich die beste der Stadt. Es ist übrigens auch der Heimatclub der „Jakarta Bintangs„, des Jakarta Australian Football Clubs.

080100021 Es wurde schon viel darüber geschrieben. Ich versuche es auch mal. Aber ich glaube, man muss es selbst gesehen haben. Der Albtraum in dieser Stadt ist der Verkehr. Ein solches Chaos ist für einen Europäer eigentlich nicht vorstellbar.
Dabei ist es nicht die reine Anzahl der Fahrzeuge, die den Verkehr hier zur Hölle machen. Es ist eine Vielzahl von Faktoren. Es gibt kein öffentliches Massentransportmittel wie U- oder S-Bahn. Es gibt lediglich eine funktionierende Buslinie mit einer separaten Busspur, den Transjakarta. Der ist in der Tat sehr gut, schnell und durchaus Preisgünstig (2500, also ca. 0,20 €). Es gibt eine Menge Buslinien mit kleinen und mittleren Bussen. Die Busse sind in sehr schlechtem Zustand was sowohl die Verkehrssicherheit als auch den Antrieb angeht. Die Rauchwolke aus dem Auspuff ist manchmal so dicht, dass man den Bus nicht sehen kann. Die Busse sind auch keine Entlastung für den Straßenverkehr sondern eines der größten Probleme. Es gibt zwar Bushaltestellen, die werden aber in der Regel nicht genutzt. Die Busfahrer halten sich an keinerlei Verkehrsregeln. Es wird mitten auf der Strasse angehalten. 2. oder 3. Reihe ist nicht ungewöhnlich. Auch mitten auf Kreuzungen wird angehalten, so dass erst mal gar nichts geht. Aber das interessiert die Fahrer der Busse nicht. Die Nutzung der Busse ist durchaus mit gewissen Gefahren für Leib und Leben verbunden. Und das nicht nur wegen der zahlreichen Taschendiebe und anderen Spitzbuben.
Das nächste Problem sind die Unmengen an Motorradfahrern. Hätte sie die zu Zeiten der alten Ägypter schon gegeben, wären sie zweifellos zu einer der biblischen Plagen gezählt worden. Sie könnten auch durchaus auch das Vorbild für die Kamikaze gewesen sein. Es wird gefahren ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit. Die anderer interessiert schon gar nicht.
Kommen wir zu einem anderen Problem, dem allgemeinen Verhalten. Ich habe das jetzt fast 4 Monate beobachtet. Es scheint nur eine wirklich gültige Verkehrsregel zu geben: Wer zuerst bremst, fährt als zweiter! Es wird kreuz und quer gefahren und angehalten. Im dicksten Verkehr mitten auf der Strasse stehen zu bleiben und mit einem Händler den Preis minutenlang zu verhandeln ist Normalität. Linksabbiegen über 3 Spuren von ganz rechts ohne zu blinken ist normal. Ampeln werden nach Gusto beachtet. Ist damit zu rechnen, dass in den nächsten Minuten Grün wird, fährt man halt schon mal los. Ist noch nicht länger als 1 Minute Rot, wird das noch als Grün angesehen.
Es gibt zwar offiziell Linksverkehr, dass einem Rad- oder Mopedfahrer entgegenkommen ist völlig normal. Das kann auch schon mal für Autos gelten. In Strassen in denen es keine bauliche Spurtrennung gibt, fährt sowieso jeder wo er Lust hat. Dann werden die Strassen auch noch durch Händler die zu Fuß zwischen den Autos unterwegs sind und auch durch Händler mit ihren fahrbaren Ständen genutzt. Nicht selten blockieren die gemütlichen Schrittes eine Fahrspur oder kommen mitten im dicksten Verkehr dem Verkehr entgegen.
Fahren ist hier ein ständiger Kampf jeder gegen jeden. Man ist derart Rücksichtslos, dass man das schon fast als Krieg bezeichnen könnte. Gott sei dank muss ich hier nicht selbst fahren. Wir haben rund um die Uhr einen Fahrer zur Verfügung. Am besten man hat was zu lesen und beachtet nicht, was außerhalb des Autos vor sich geht. Wenn einem von dem ständigen kreuz und quer, bremsen und beschleunigen nicht schlecht wird, schafft man eine Menge zu lesen.

Jakarta – Wikipedia

Heute mal nur ein Link zum Wikipediabeitrag über Jakarta. Für mehr bin ich heute zu faul 😉

0604002106050002 06040032 06040015 06050025 Was wäre ein Indonesienaufenthalt ohne Bali? Richtig. Nichts. Jeder fragt ob man schon dort war. Also: ich war dort. Ein Wochenende. Man fliegt ca. 2,5 Stunden von Jakarta. Ist also ungefähr so wie ein Flug nach Mallorca. Die Kosten für Hin- und Rückflug liegen unter 150€.
Bali gilt als das touristische Highlight Indonesiens. Die Menschen leben vom Tourismus und die Insel ist bevölkert mit Australiern. Ausserdem gilt die Küste Balis auch als Surferparadies. Ich habs zwar nicht selbst ausprobiert, aber die Menge der Surfer spricht für sich.
Wenn man sich durch die Strassen bewegt, was hier im Gegensatz zu Jakarta möglich ist, muß man allerdings einigermassen Nerven haben. Ungefähr alle 10 m will einem jemand etwas verkaufen das besonders billig und gut ist oder fragt ob man Transportation braucht oder was auch immer. Man hat da im grossen ganzen keine Chance zu entkommen. Reagiert man auf das „Hallo Boss!“ ist es vorbei. Auch so tun als ob man nichts versteht hilft nicht viel. Zumindest nicht wenn man sagt, man spricht nur Deutsch. Ein Verkäufer am Strand hat mir dann erklärt, daß sein Blasrohr „praktisch und ökonomisch“ sei. In Deutsch! Ich weiss, sowas gibt es auch auf Mallorca oder in der Türkei oder Griechenland. Aber wenn man dort sagt „Nein“ ist es gut. Hier noch lange nicht.
Wenn man das aushält ist die Insel aber doch recht schön. Ich hatte leider keine Zeit große Ausflüge über die Insel zu machen. Da es ja nur 2 Tage waren, habe mich meine Zeit in Kuta, einem der Touristencenter im Süden der Insel, verbracht.
Eine Übernachtung zu finden ist nicht schwer. Im Internet findet man viele Angebote die man unkompliziert durch einen einfachen Telefonanruf reservieren kann. Aber auch einfach hinreisen und ein Zimmer oder einen Bungalow finden ist keine Problem. Zumindest ausserhalb der Hochsaison die sich in etwa mit der europäischen deckt. Zimmer gibt es in allen Preislagen ab ca. 20 US$. Den Preis muß man ein bischen verhandeln. Ich habe mich für einen traditionellen Bungalow entschieden. Das ist eine ganz interessante Einrichtung, da das Bad im grünen liegt. Es gibt eine Badewanne im freien und man kann auch beim verrichten seines Morgengeschäftes die Blümelein und die Bienchen beobachten. Für eine gute Belüftung ist also gesorgt. Der Nachteil des Bungalows liegt darin, das einen Nachts die Moskitos fressen. Es gibt zwar so was wie ein Moskitonetz, aber irgendwie hat das ganze mit meiner Grösse und der Grösse der Bettes nicht zusammengepasst, so das es bei jeder Bewegung wieder offen war. Leider hatte ich auch mein Insektenspray in Jakarta. Naja, bis jetzt habe ich noch keine Anzeichen von Malaria gespürt.
In Kuta wird so ziemlich alles geboten, was das Touristenherz begehrt. Vom Strand mit herrlichem Sonnenuntergang über alle Arten von Restaurants bis zu Diskotheken die bis in den frühen Morgen geöffnet haben und jede Menge besoffene Australier beinhalten. Für einen deutschen Besucher besonders zu erwähnen: Man kann nach längerer Reis, Fisch und Hühnchen Diät auch mal wieder richtig deutsch essen gehen. Im „Mama’s“ gibt es so ziemlich alles. Vom deutschen Bier über Jägermeister bis zur Roulade und dem unverzichtbaren Eisbein. Das Fleisch kommt übrigens von einheimischen Schweinen. Auf Bali leben Buddhisten die auch Schweinefleisch essen dürfen. Die Spanferkel auf Bali sind legendär.
Andere empfehlenswerte Restaurants in Kuta sind u.a. der „Kopi Pot“. Klingt fast deutsch und ist indonesisch für „Kaffeekanne“. Es gibt eine grosse Auswahl unterschiedlichster Kaffeesorten. Auch den allgegenwärtigen „Nescafe“, den man aber lieber meidet. Zu empfehlen ist der Balikaffee. Ausserdem gibt es eine grosse Anzahl Fischrestaurants in allen Preisklassen.
Für das Nachtleben empfiehlt sich dann eine der vielen Bars mit Livemusik und für später bis in den frühen Morgen die Bounty. Eine riesige Diskothek mit unterschiedlichen Dancefloors für alle Arten von Musik von Live bis Hau-mich-blau Techno. Man muß allerding damit rechnen, das einem auch mal ein besoffener Aussi in die Schuhe „spuckt“.
Unbedingt noch zu besichtigen sind Poppies Lane I und II. Benannt nach dem ersten auf Bali eröffneten Touristenhotel, das es bis heute gibt. Eine ertklassige Bungalowanlage, dazu ein sehr schönes Restaurant. Zwar alles etwas über dem Durchschnittspreis, aber empfehlenswert.
Wenn ich noch längere Zeit in Indonesien sein sollte, werde ich sicher noch mal nach Bali zurück kehren und dann auch mal in das innere der Insel fahren, wo es noch einiges zu sehen gibt.

P1000035 Sunda Kelapa ist der alte Hafen von Jakarta. Er liegt an der Mündung des Ciliwung und war in der Kolonialzeit der Hafen von dem die Waren in die Residenzstadt Bandung über den Ciliwung geliefert wurden. Der Hafen ist noch in der alten Form erhalten und man kann dort die traditionellen Lastensegler sehen, die Bauholz von Sumatra und Borneo liefern und anderen Waren, wie z.B. Zement, zurück bringen.
Um den Hafen von Central Jakarta aus zu erreichen ist es am besten den Transjakarta Bus bis zur Endstation in Kota zu nutzen. Das ist viel schneller und ausserdem billiger als ein Taxi. An der Endstation nimmt man dann ein Taxi um zum Hafen zu kommen. Je nachdem wie gut man sich in der Stadt alleine bewegen kann, kann man dann dort die Hilfe eines Führers in Anspruch nehmen oder auch nicht. Ich habe das getan und das war ganz gut so. Man erfährt eine Menge und kann auch auf eines der Boote gehen um zu sehen wie sie be- und entladen werden. Alle ladearbeiten in diesem Hafen erfolgen manuell. Das ist eine ziemliche Knochenarbeit in dieser Hitze und Schwüle. Auf das Schiff kommt man nur über eine schmale, schwankende Planke. Das kam mir zunächst doch etwas riskant vor, aber nach dem ich gesehen habe wie die Hafenarbeiter mit mehr als 50 Kilo auf dem Rücken dort rüber gelaufen sind, dachte ich: so schlimm kanns nicht sein und bin auch rüber.
Für den Rückweg durch den Hafen habe ich dann ein kleines Ruderboot genommen. Damit kann man auch an das andere Ufer des Kais gelangen. Dort liegt das alte Fischerdorf Kampung. Alleine wäre ich dort nie hingegangen aber mit dem Führer habe ich mich sicher gefühlt. Ich habe mir ein paar Häuser angeschaut und dann ging es weiter über den Pasar Ikan (Fischmarkt) nach Glodok (ChinaTown).
Am Ende des Trips habe ich noch auf einen Cafe im warscheinlich schönsten Cafe der Stadt, dem Cafe Batavia halt gemacht. Erstklassige Livemusik, eine der besten Bars der Welt (die „Churchill Bar“ wurde von Newsweek Magazin 1994 und 1996 zu den Top 20 der Welt gezählt) und eine der schönsten Toiletten die man warscheinlich jemals gesehn hat, aber ganz sicher die schönste der südlichen Hemisphere. Wer in diesem Cafe ist, sollte unbedingt die Toilette besuchen, egal ob ein Bedürfnis besteht oder nicht!

06160010 061600092 061600041 061600052 061600072 Manchmal ist es notwendig Indonesien zu verlassen. Mein business Visa ist nur 60 Tage gültig. Nach dieser Zeit muss ich gehen. Der beste Weg das Visa zu verlängern ist: Nach Singapore fliegen und ein neues besorgen. Singapore ist nicht weit entfernt von Jakarta. Man erreicht es in ungefähr 2 Stunden mit dem Flugzeug und es ist eine schöne Stadt.Es ist noch so eine chaotische, übervölkerte und verschmutzte Stadt wie Jakarta. Kein Taxifahrer versucht dich übers Ohr zu hauen. Kein Verkehrsstau. Alles ist perfekt organisiert. Manches auch zu sehr, aber wenn Du nach 60 Tagen von Jakarta kommst, wirst Du es lieben!

Der Flughafen ist einer der schönsten auf der Welt. Er sit sehr sauber. Es gibt viele Plätze wo man seine Zeit verbringen kann. Die Einrichtung im öffentlichen Teil des Flughafens ist besser als in vielen Executive Lounges auf anderen Flughäfen dieser Welt. Es gibt freien Internetzugang und kostenlose Telefongespräche in die Stadt.

Angekommen am Flughafen verabreden wir uns mit einem Vermittler der uns innerhalb 4 Stunden ein neues Visa besorgen wird. Wir treffen ihn im Orchid Hotel. Es ist 10 Uhr. Nachdem wir ihm die Pässe und ein Passfoto übergeben haben, haben wir 4 Stunden Zeit in der Stadt zu verbringen. Ein Spaziergang durch die bekannteste Strasse Singapores, die Orchad Road, verdeutlicht die Unterschiede zwischen Jakarta und Singapore. Es gibt gepflegte Fußwege. Niemand wirft seinen Dreck auf die Strasse. Du kannst nicht die Luft sehen, die Du atmest. Man kann in Straßencafes sitzen um seine Zeit zu verbringen. In vielen hat man WLAN Zugang. Es gibt viel grün in der Stadt und es ist kein Problem 4-5 Stunden hier zu verbringen. Um 4 Uhr sind wir wieder im Hotel. 160 Sing Dollar wechseln den Besitzer und wir bekommen die Pässe mit neuem Visa zurück. Um 19.00 sind wir wieder in Jakarta. Sobald man das Flugzeug verlässt, kann man riechen wo man ist.

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