Category: Amerika

Wer denkt in Deutschland sind die Benzinpreise hoch, sollte mal hierher kommen:
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Der Umtauschkurs liegt etwa bei 4. Der Liter Super kostet also mehr als 3€. Und das bei den alten Schüsseln, die hier so herumfahren. Hätte ja nicht gedacht, das ich noch mal so viele Ladas auf der Strasse sehe.

Am Samstag war hier genau das Gegenteil von dem, was an diesem Tag in Europa stattfand, nämlich Frühlingsanfang. Es war recht schönes Wetter, ab 13 bis ca. 16 Uhr hat sogar die Sonne geschienen. Richtig schöner, strahlend blauer Himmel. Etwas das es hier ja recht selten gibt. Idealerweise war das genau die Zeit, als wir uns die alten Pyramiden von Pachacamac angesehen haben. Wir, das ist ein Kollege aus Südafrika und ich. Der Kollege hat sich als durchaus hilfreicher Begleiter erwiesen, er hatte nämlich inzwischen so etwas wie seinen „persönlichen Taxifahrer“ organisiert, der uns auch für wenig Geld dorthin fuhr (ca. 30 km) und auch eine Führung organisierte.
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Nachdem wir die südliche Stadtgrenze passiert hatten, konnte man deutlich sehen, dass es hier tatsächlich praktisch nicht regnet. Wir waren plötzlich mitten in der Wüste, lediglich unterbrochen von etwas Grün in den Tälern der Flussläufe die aus den nahen Anden herunterkommen.
Zur Ausgrabungsstätte Pachacamac gibt es hier ein bisschen mehr zu lesen. Wer genauer wissen will, wo sich Pachacamac befindet, kann sich diese Datei herunterladen und das ganze in „Google Earth“ mit Fotos anschauen. Die Fotos kann man auch sehen wenn man hier nachschaut.
Nach einer Besichtigungstour durch die alte Tempelstadt ging es über die Panamericana wieder zurück nach Lima. Ich habe dann noch ein bisschen das schöne Wetter genossen und war dann am Abend im Zentral Park von Miraflores unterwegs. Dort fand am Wochenende das Volksfest zu Ehren des Schutzpatrons von Miraflores „San Miguel Arcangel“ statt. Mit Artisten, Livemusik, Marktständen usw. Auf dem Bild unten das ist übrigens einen typisch peruanischer Hund. Eine Hunderasse die es wohl nur in Peru gibt. Die haben Glatze. Nur auf dem Kopf und an der Schwanzspitze gibt es ein paar Haare.
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Diese Stadt hat ein sehr merkwürdiges Klima. Sie liegt etwa 12 Grad südlich des Äquator auf Meereshöhe. 12 Grad entspricht ca. 1500 km. Das ist nicht wirklich viel. Sie liegt innerhalb des südlichen Wendekreises und somit geografisch in den Tropen. Klimatisch sind wir weit davon entfernt. Der Sommer liegt hier im Januar bis März. Da gibt es sogar Sonnenschein. Die Temperatur liegt bei Mitte 20 °C. Der Rest des Jahres ist so ähnlich wie ein nebliger Septembertag in Deutschland. Temperaturen um die 17 °, mit etwas Glück auch mal 20. Die ganze Zeit schwerer, grauer Himmel. Es sieht ständig so aus, als würde es jede Minute anfangen zu regnen aber das passiert nicht. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier 9 mm! Wirklich! Jährlich! Nicht Stündlich! 9mm! Bei einer Luftfeuchtigkeit von über 95%. Hersteller jeglicher Arten von Schirmen, sowohl Sonnen- als auch Regen-, würden hier wohl jämmerlich verhungern.
Insofern ist mein Hotelzimmer mit dem „Oceanview“ nun auch nicht der ganz große Hammer. Es ist zwar in etwa das, was man sich unter der idealen Lage für das Urlaubshotel vorstellt. Direkt an der Steilküste mit freiem, unverbaubarem Blick aufs Meer. Aber man hat nix davon. Manchmal kann man morgens nicht mal bis zum Meer sehen. Ich glaube London ist dagegen eine Sonnenmetropole.
Na gut, genug gejammert. Jetzt werden wir erst mal das „grauen“ mit ein paar Pisco sour herunter spülen. Heute gibt es nämlich den versprochenen Drink für das einhalten des Übergabe Termins. Ich hatte es zugesichert und keiner hier hat so recht daran glauben wollen. Da haben sie einen Umtrunk ausgelobt. Der wird heute eingelöst!

Gestern Abend habe ich mich vergessen und das ging so:
Eigentlich wollte nur in den kleinen Imbiss um die Ecke um etwas zum Abend zu essen. Aber irgendwie gab es da nix, was mir gefallen hätte. Ich bin also die Strasse immer weiter Stadteinwärts gezogen, bis ich schließlich mal wieder an der Plaza Kennedy ankam. Dort gibt es eine Callas de las Pizzas. Die heißt so, weil es dort eine Pizzeria neben der anderen gibt. Ich dachte, kann man ja mal rein schauen. Ich bin also einmal die Gasse hoch und wieder runter. Ist gar nicht so einfach, denn vor jedem Laden versucht einen jemand mehr oder weniger gewalttätig hineinzubefördern. Erst recht, wenn man wie ein Gringo aussieht.
Ich habe mich dann für einen der Läden entschieden. Es gab so eine gemischte Fischplatte mit Tintenfisch, Krabben, Garnelen und so weiter. Dazu eine Flasche Inka Cola. Das ist die heimische Konkurrenz zur Coca Cola. Hat eine etwas andere Farbe (ungefähr wie Morgenpisse), ist ziemlich süß und schmeckt ein bisschen wie Waldmeisterbonbon. Ich wollte es halt auch mal ausprobieren. Aber diese Inka Cola war, glaube ich, nicht das Problem (sonst müsste der Titel ja auch vertrunken und nicht vergessen heißen 😉
Hat jedenfalls alles in allem ganz gut geschmeckt und war auch nicht allzu teuer. 28 Sole, was in etwa 8 € entspricht.
Ein kleiner Fußmarsch von ca. 15 Minuten zurück ins Hotel. Dort habe ich noch etwas gelesen. So gegen elf fing es dann an. Es juckte am ganzen Körper ganz fürchterlich. Ich wollte mich eigentlich schlafen legen, aber daran war gar nicht zu denken. Ich kam vor lauter jucken und kratzen nicht in den Schlaf. Das wurde immer schlimmer. Um die Sache etwas abzumildern, habe ich mich gegen halb eins in die Badewanne gesetzt. Solange ich unter Wasser war, war’s erträglich. Kaum war ich raus und wieder trocken, ging’s wieder los. Ich habe so ungefähr noch bis um 2 zugebracht. Dann gelang es mir endlich einzuschlafen. Als ich am Morgen aufwachte, war zwar das Jucken weg, aber meine Hände fühlten sich irgendwie merkwürdig an. Als ich sie mir bei Licht betrachtete stellte ich fest, das sie deutlich größer als ohnehin schon waren. An den Fingern war nicht eine Hautfalte zu sehen. Die Haut spannte als wollte sie gleich platzen. Es war völlig unmöglich die Finger zusammenzubekommen oder gar eine Faust zu machen. Sah irgendwie aus wie ein riesiger Wespenstich. Ich dachte: Schauen wir mal, wie sich das weiterentwickelt. Zum schwimmen vielleicht ganz praktisch, aber wen die platzen muss ich zum Arzt. Erst mal geduscht und zum Frühstück. Hunger war irgendwie nicht so doll. Hab da gut ne Stunde rum gesessen und Zeitung gelesen. Inzwischen bildeten sich an den Fingergelenken auch wieder die ersten Hautfalten.
Ich habe also mal auf den Arztbesuch verzichtet und entschieden, dass zwischen dem Essen was gewesen sein muss, das ich nicht so toll vertragen habe. Inzwischen ist das ganze wieder im Normalzustand. Vergessen eben.

Gestern war ich noch am Strand unterwegs. Das ist nicht so ganz das, was man sich im allgemeinen als Mallorca-Urlauber unter Strand vorstellt.
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Es ziemlich steinig, man kann praktisch bis ans Wasser fahren aber baden kann man nicht. Dafür gibt es eine Menge Surfer (hat nix mit Internet zu tun). Alle schön in Neopren gepackt, denn das Wasser ist ziemlich kalt. Es scheint auch selten die Sonne. Badewetter ist was anderes.
Heute, also am Sonntag, habe ich zusammen mit meinem Kollegen aus Südafrika eine Stadtrundfahrt gemacht. Lima hat doch einiges an Historie zu bieten, was man hier im Stadtteil Miraflores nicht wirklich merkt.
Da Peru eine ehemalige spanische Kolonie ist, gibt es natürlich jede Menge Kolonialbauten und Kirchen. Alles in allem erinnert doch einiges durchaus an Spanien. Allerdings ist es dort nicht so kalt.
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Naja, heute Mittag hat sogar mal ein bisschen die Sonne geschienen. Da wir nicht weit vom Äquator sind, wird’s dann auch gleich angenehm warm.
Jetzt sitze ich wieder im Cafe mit Seeblick bei einem Pisco sour und nutze den freien Internetzugang.
Apropos Pisco sour: Wer ihn nicht kennt kann mal hier nachschlagen Pisco Sour in der Wikipedia
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Samstag Mittag. Freier Tag. Ich habe erst mal ausgeschlafen. Sitze jetzt mit einem Pisco sour im Cafe mit Seeblick und freiem Internetzugang und schreibe. War eigentlich nicht viel los in dieser Woche. Jeden Tag Arbeit. Da gibt es nicht so viel zu berichten. Gestern Abend, oder besser heute morgen, habe ich mir mal ein bisschen das Nachtleben angeschaut. In dem Einkaufszentrum gegenüber vom Hotel gibt’s auch ein paar Bars und Diskotheken. Da geht’s aber erst nach Mitternacht so richtig los. Aber dann war’s schon eine ganz nette Party. War gegen 4 im Hotel. Wenn ich hier fertig bin, werde ich noch einen Strandspaziergang machen. Der liegt ca. 100m unter mir. Ich muss erst noch einen Weg nach unten finden.

Gestern war ich also das erste mal arbeiten. Zunächst mal ins Büro, kurze Besprechung und dann los zum Kunden. Zwei lokale Kollegen, einer aus Südafrika und ich. In einem sch… engen und klapprigen Taxi. Irgendwie muss der Taxifahrer der Meinung gewesen sein, das wir zu schwer für die Chaise sind (ob das wohl mir lag?). Jedenfalls fuhr er an eine Tankstelle und pumpte Luft auf. Außerdem hat er das linke Hinterrad bearbeitet, als wollte er eine Beule heraus treten. Dann ging es weiter. Ca. 500m. Dann ein lauter Knall und mächtiges scheppern links hinten. Der Reifen war flöten. Diesmal lag’s sicher nicht an mir. Ich saß rechts hinten.

Das Rad wurde gewechselt und dann ging es weiter. Über holperige Strassen bis zu unserem Kunden. War übrigens nicht die einzige Panne des Tages. Es gibt mal wieder keinen Strom für die Anlage. Das hat sich zwei heute schon etwas gebessert (Strom ist jetzt das), aber ich kann das ganze trotzdem noch nicht einschalten, da vergessen wurde das ganze zu Erden.

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Mehr Photos gibt’s übrigens hier:
Bildergalerie Peru
oder auch wenn man links auf „Bildergalerie“ klickt.

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Ja, war eigentlich für Sonntag Abend noch versprochen, aber irgendwie hatte ich keine Lust mehr und gestern Abend war ich recht spät erst wieder im Hotel und ziemlich knülle.
Hab am Sonntag erst mal ein bisschen ausgeschlafen (man muss sich ja von der Reise erholen). Dann hab ich mir erst mal den Blick aus dem Hotel auf den Pazifik gegönnt. Na gut, die Sicht war etwas schlecht (nebelig) so dass man nicht wirklich bis Australien sehen konnte, aber es ist ok. Das Hotel steht direkt an einer Steilküste. Dazwischen ist nur eine Strasse und auf der anderen Seite befindet sich, quasi in den Fels gebaut, ein Freilufteinkaufszentrum. Von dort hatte ich ja bereits über den Sonnenuntergang berichtet.
Von der anderen Straßenseite hat man übrigens einen erstklassigen Blick auf das Hotel:
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Ich hatte inzwischen herausgefunden, dass das Hotel im Stadtteil Miraflores liegt. Das ist einer der besseren Stadtteile von Lima mit vielen Hotels, Restaurants, Casinos usw. Bin also losgezogen um mir das mal ein bisschen anzuschauen. Nicht weit vom Hotel, einfach die Strasse um die Ecke Stadteinwärts, findet man einen schönen Park der an diesem angenehmen Sonntagnachmittag auch ganz gut besucht war. Eine besondere Attraktion sind die Tangotänzer. Die treffen sich dort jeden Sonntag an einem kleinen Amphitheater und tanzen vor Publikum (siehe Foto oben). Außerdem bieten dort Maler ihre Kunstwerke an. Es sind auch reichlich Familien mit Kindern unterwegs (ja, hier gibt’s so was noch) und es gibt auch ein paar nette Straßencafes. Habe meine erste Cebiche probiert (auf Anregung meines Kollegen Philipp, der schon mal in Lima war). Das ist sowas ähnliches wie Sushi, nur völlig anders. Also roher Fisch, aber anders zubereitet. So ähnlich wie ein Salat. Mit viel Zitrone und Zwiebeln und einigermaßen scharf.

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