Category: Syrien

Der Flugplatz von Damaskus empfängt einen nicht gerade freundlich. Er ist ziemlich runtergewirtschaftet. Dazu kommt, das auch das Personal nicht gerade Freundlichkeit ausstrahlt. Ich war als einer der ersten an der Passkontrolle. Dort gibt es ein paar Schalter für Ausländer und jede Menge für Inländer. Im Gegensatz zu Supermarktkassen waren allerdings alle Schalter geöffnet. Was aber noch lange nicht bedeutet, dass es hier schnell geht. Ich stellte mich an den ersten Schalter für Ausländer. Nur einer vor mir. Einer der aussah wie ein reicher Ölscheich. Er diskutierte etwas mit den beiden in der Glaskiste, gab ihnen einen Stapel Pässe und verschwand in einem Warteraum. Ich rückte an den Schalter vor. Allerdings wurde ich keines Blickes gewürdigt. Die beiden waren damit beschäftigt, den Stapel Pässe abzuarbeiten. Waren so 12 bis 15 Stück. Jeder wurde von beiden von vorne bis hinten durchgeblättert, dann irgendwas im Computer verglichen, eingetippt, in ein grosses Buch eingetragen und abgestempelt. Das ging so 5 Minuten, 10 Minuten, …. Ich schaute mich um und überlegte an einen anderen Schalter zu wechseln. Standen aber überall recht lange Schlangen und wirklich schnell schien es auch nirgends zu gehen. Also weiter warten. 15 Minuten. Der Stapel wird kleiner. Der komische Ölscheich taucht wieder auf. Ich werde weiterhin ignoriert. Der Typ redet mit den beiden im Glaskasten, dann dreht er sich um, ein kurzer Ruf und aus dem Warteraum erscheinen so 12-15 (ziemlich genau so viele wie Pässe im Glaskasten) dunkle Gestalten. Ölscheich? Moslems? Dunkle Gestalten? Da fällts mir ein! Könnten alles Frauen sein. Mir gelingt ein Blick in einen der aufgeklappten Pässe. Ist tatsächlich ein Foto von einer Frau mit Kopftuch drinne. Könnte also tatsächlich ein Ölscheich mit seinem Harem sein. Aber wie kann man da eigentlich sicher sein? Die gehen alle an dem Glaskasten vorbei. Der Typ nimmt den Stapel Pässe und sie verschwinden Richtung Syrien. Kein Mensch hat kontrolliert ob das was in dem Pass abgebildet ist auch unter dem Umhang steckt.

Es geht wieder los, liebe Leser! Diese Reise beginnt genau wie die Letzte: Mit einem Flug nach Wien und dann weiter nach Damaskus. Ich sitze also jetzt wieder in Wien im Flughafen und warte das es weiter geht. Ich werde heute Nachmittag gegen 3 Uhr Orstzeit in Damaskus sein. Ich hoffe, dass ich regelmässig Zeit zum schreiben finde.

Gestern war Feiertag. Wie in vielen moslemischen Ländern üblich, ist der Freitag das, was bei uns der Sonntag ist. Samstag ist dann auch frei und die Woche beginnt dann am Sonntag.
Einer der Kollegen, Tareq, bot mir an, mir heute die Altstadt von Damaskus zu zeigen. Da ich mich in der Stadt nicht auskenne und nach Auskünften meiner lokalen Kollegen die Taxifahrer mehrheitlich auch nicht, da die meisten keine Syrer sind, habe ich das Angebot gerne angenommen.
Die Altstadt von Damaskus ist umgeben von der alten Stadtmauer. Sie umschliesst die älteste dauerhaft bewohnte Stadt der Welt. Dieser Teil von Damaskus ist über 6000 Jahre alt. Im inneren befindet sich u.a. die grösste Moschee Syriens, die Umayyaden-Moschee, das Grab von Saladin, der vor ca. 1000 Jahren die Kreuzritter in Jerusalem fürchterlich verprügelt hat und auch die Damaskus Zitadelle.
Hauptsächlich besteht die Altstadt heute aus Restaurants und vor allem aus vielen hundert kleinen Läden die so ziemlich alles verkaufen, was man sich vorstellen kann. Natürlich auch jede Menge Nippes für Touristen. Zum Abschluss haben wir dann noch eine kleine Ausfahrt in die Berge über Damaskus gemacht. Ein wunderbarer Blick über die gesamte Stadt.
Morgen geht es weiter in Richtung Osten. Am Nachmittag nach Bahrain, dann nach Abu Dabi und von dort nach Lahore. Dort werde ich am Montag Morgen ankommen.
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Weitere Informationen zu: Damaskus, Umayyaden-Moschee, Saladdin und der Damaskus Zitadelle.

Gestern Abend gab es schon wieder ein grösseres Essen. Eine der Kolleginnen hier hatte Geburtstag. Ich war auch eingeladen. Also wurde ich wieder am Abend gegen 9.30 abgeholt. Wir führen wieder in die Altstadt. War wieder etwas beängstigend, wie der Kollege durch die engen Gassen gebrettert ist. Scheint aber normal zu sein. Irgendwie fahren die alle recht rasant und die Autos haben keine Beulen.
Wir waren in einem der bekannten Restaurants der Stadt Names Oxygen. Als wir gegen 22.00 Uhr dort ankamen waren wir die ersten. Üblicherweise gehen hier die Partys in der Tat erst recht spät am Abend los. Zwischen 22 und 23 Uhr. Dafür gehts dann bis gegen 2 oder 3 am Morgen. Ich will jetzt nicht wieder ausführlich über das essen schreiben, sonst gibt es wieder Beschwerden ;). Ich war um 2 wieder im Hotel. Trotzdem waren alle Kolleginnen und Kollegen am nächsten morgen pünktlich wieder zur Arbeit.
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Also bei meinen bisherigen Reisen ging das ja mit den Zahlen immer noch. Man versteht Sie zwar nicht immer, aber man kann sie zumindest lesen. Hier ist das nicht so einfach. Das geht schon mit dem Geld los. Welche Zahl steht wohl auf diesem Geldschein?
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Gar nicht so einfach oder? Mit dem Geldschein geht es noch. Den kann man zur Not umdrehen 😉 Aber bei den Münzen muss man dann halt raten oder dem Händler vertrauen.

Gestern Abend war ich vom Regionalchef zum Abendessen eingeladen. Zusammen mit ein paar Kollegen. Es ging erst recht spät am Abend los. Wir hatten uns am Nachmittag schon verabredet. Die Kollegen sagten, es würde spät werden und sie würden mich im Hotel anrufen. So gegen 21.30 Uhr klingelte dann das Telefon. Es ging in die Altstadt von Damaskus. Das allein ist schon recht beeindruckend. Da stehen Häuser aus einer Zeit als die Germanen noch mit der Keule durch den Wald gerannt sind. Ich muss unbedingt die Zeit finden, dort noch mal Tagsüber hinzufahren.
Direkt neben der grössten Moschee von Syrien lag das Restaurant. Die anderen waren schon da. Das Essen war großartig. So wie man es sich im Orient halt vorstellt. Erst mal einen ganzen Tisch voller Vorspeisen. Eigentlich war ich dann schon satt. Nebenbei haben die Kollegen noch an ihren Wasserpfeifen genuckelt. Nur die Bauchtänzerinnen haben gefehlt. Dann gab es die Hauptspeise. Eine große Platte mit allen möglichen Sorten gegrilltem Fleisch. Ich hab also noch mal zugeschlagen. Viel ging allerdings nicht mehr. Aber damit war noch nicht Schluss. Nachspeise muss natürlich auch noch sein. Süßes Gebäck und dazu Kaffee oder Tee. Nach gut 3 Stunden wurde die Runde dann aufgelöst. Ich wurde noch in halsbrecherischer Fahrt ins Hotel gebracht.
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Gott sei Dank nur eine Stunde Zeitverschiebung. Dadurch ist der erste Morgen im Büro nicht ganz so anstrengend. Außerdem geht man den Tag etwas ruhiger an. Es gibt erst mal ganz gemütlich ein Gläschen Tee zu trinken. Dann E-mails lesen, Blog schreiben, ein paar Schwätzchen machen und dann geht es los. Ich hoffe mal, dass hier alles so ist wie erwartet so das ich meinen, recht engen, Zeitplan einhalten kann und Weihnachten wieder zu Hause bin.

Bin nun also in Damaskus angekommen. War ein recht merkwürdiger Landeanflug. Wir haben mehrere Runden über dem Flugplatz gedreht und sind dabei immer tiefer gegangen. Dürfte wohl daran liegen, dass der Flieger den Libanon in großer Höhe überfliegen musste und erst über syrischem Gebiet sinken durfte. Denk ich mir jetzt mal so,

Die Ankunft auf dem Flughafen ist durchaus ein Ereignis. Zunächst sieht man, schon beim Landeanflug, dass man sich nicht gerade in der friedlichsten Gegend der Welt befindet. Beim Kreisen über dem Flugplatz waren eine ganze Menge militärische Flugplätze zu sehen. Auch der Flughafen von Damaskus sieht eher wie ein militärischer Flughafen aus. Es gibt mehr Flugzeugbunker auf dem Gelände als zivile Flugzeuge. Dann das Flughafengebäude: Schmuddelig, alles ziemlich runtergekommen. Kein Vergleich mit irgendeinem Flughafen auf dem ich je gewesen bin. Selbst jeder indonesische Provinzflugplatz ist um Klassen besser.
In der Ankunftshalle ist nicht wirklich viel los. Macht irgendwie nicht den Eindruck eines internationalen Flughafens. Vor dem Flugplatz steppt auch nicht gerade der Bär. Selbst die Strasse von Flughafen in Richtung Stadt (ca. 20 km) ist nicht stark befahren.
Das Hotel allerdings ist super (siehe Fotos). Ein riesen Atrium, eine kleines Einkaufszentrum in den unteren drei Etagen und recht gemütliche Zimmer. Inklusive kleine Küche und Essplatz. Zwar nicht ganz so riesig wie im Aston in Jakarta, dafür aber deutlich teurer 😉

Internet gibt es stundenweise, muss mich also etwas beeilen. Der Stundenpreis ist 330 syrische Pfund (das sind ca. 5€) also nicht wirklich billig. Werde dem zur Folge erst mal Schluss machen.

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