Diese Woche waren wir mal auf einem Fischmarkt. Zum einen ist es recht interessant zu sehen, wie hier der frische Fisch gehandelt wird. Alle angebotenen Fische wurden am selben Tag gefangen. Was fuer uns allerdings noch interessanter war ist die Tatsache, das man den Fisch auch gleich mehr oder weniger an Ort und Stelle verdruecken kann. Rings um den Markt gibt es eine ganze menge Restaurants. Diese haben keine Karte. Man kann dort nicht wirklich was zu essen bestellen. Man handelt einen Preis fuer das kochen aus und geht dann auf den Fischmarkt und kauft sich, was man essen moechte. Im Restaurant wird das ganze dann nach Wunsch zubereitet.

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Jede Menge und jede Sorte frischer Fisch, Krabben, Hummer, Austern, ….

Nach dem essen waren wir dann in „Star City“, dem Vergnuegungspark in Manila. Im grossen ganzen ist er nicht anders als andere. Ausser zwei Dinge: Er sit fast komplett Ueberdacht und es gibt eine „Snow World“. Ein kunestlich erzeugte Schneewelt in einem Tiefkuehllagerhaus. Das ganze wirkt dich recht realistisch, inklusive Schnee. Habe in meinen Sandalen doch einigermassen an meine Fuesse gefrohren. Die Einheimischen sahen alle ziemlich mitgenommen nach zehn Minuten aufenthalt in minus 15 Grad aus. Sie waren sich ziemlich sicher, dass sie das nicht in Wirklichkeit haben wollen. Fuer mich gab es da wenigstens ein bisschen das Gefuehl von Weihnachten und Neujahr.
Star City Snow WorldStar City Snow World

Ich habe gestern, also am Samstag, endlich Intramuros angeschaut. Das ist so ziemlich das einzige, was es an Sehenswürdigkeiten in Manila selbst gibt. Intramuros ist die von den Spaniern gegründete Stadt auf den Philippinen, aus der später Manila entstanden ist. Es ist also ein Teil von Manila City. Umgeben von einer alten Stadtmauer befindet man sich in einem Stadtteil, der sich komplett vom Rest Manilas unterscheidet. Das ganze sieht doch eher aus wie eine spanische Altstadt. Hier gibt es die älteste (San Augustin) und die grösste (Kathedrale von Manila) Kirche Manilas. Es gibt die alte Stadtmauer, die zum Teil neu errichtet wurde nach dem sie im 2. Weltkrieg während der Kämpfe zwischen Japanern und Alliierten zerstört wurde. Es gibt das alte Ford Santiago mit seinen Kanonen die über den Pasig River gerichtet sind und natürlich den Rizal-Schrein.
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Auf dem rechten Bild gibt es einen spanischen Soldaten zu sehen, wie sie an verschiedenen Stellen der Altstadt herumlungern. Den auf dem linken kenne ich nicht.

Es war ziemlich warm. Man schwitzte schon beim bloßen herumstehen. Zum Glück gibt es aber Pferdekutschen, die eine rund um die Mauer transportieren. Mich sprach so ein älterer Kutscher an. Ich hatte erst etwas Schwierigkeiten ihn zu verstehen. Er hatte nur noch einen Kuchenzahn im Mund und klang recht nuschelig. War aber ein ganz witziger Typ. Für 300 Pesos (ca. 5 Euro) gab es die Rundfahrt inklusive ausführlicher Erklärungen und Führung im Fort Santiago. Ein weiterer Vorteil: So eine Pferdekutsche hat eine Art natürliche Klimaanlage. Schon so ein bisschen Luftzug ist bei dieser Wärme recht angenehm. Allerdings hatte ich auch ein bisschen Angst. Die Pferde hier sind recht klein, passend zur Groesse der Einwohner. Die Kutsche hat nur zwei Räder. Wenn man also im hinteren teil sitzt, hebt sich, wie bei einer Wippe der vordere. Ich hatte doch ein bisschen Sorge, ich könnte schwerer als der Gaul sein.

P1010121 Die Altstadt macht insgesamt einen etwas heruntergekommenen Eindruck. Viele der alten Gebäude sind in erbärmlichen Zustand. An fast jedem zweiten sind Schilder angebracht, das man dem Haus nicht zu nahe kommen sollte, weil es sonst, möglicherweise, vor ärger mit Putz und Dachziegeln werfen könnte. Man kann zum Teil noch die Einschüsse in den Mauern sehen.
P1010119 Das Einzige gut gepflegte ist der Golfkurs, der rund um die Mauern angelegt wurde. Früher war das der Festungsgraben. Jetzt gibt es dort eben einen Golfkurs. Es gibt Teile der Mauer die man nicht betreten darf, weil die Gefahr von einem Golfball getroffen zu werden zu groß ist. Es sind auch reichlich Netze gespannt, die verhindern sollen, dass Besucher innerhalb der Mauern von Plastikbällen erschlagen werden.
Am Abend hatte ich dann noch das oben erwähnte Pech: Bin aus dem Taxi ausgestiegen, hatte das Telefon in der Hand, habe es, um an das Geld zu kommen, auf den Sitz gelegt, bezahlt und die Tür zu gehauen. Ungefähr eine Stunde später viel mir auf, dass das Telefon weg ist. Dann hab ich versucht das Telefon anzurufen. at auch gebimmelt. Dann wurde weggedrückt und danach war es nie mehr erreichbar. Naja, kann man nix machen. Ärgerlich ist, dass ich, nach dem ja schon der Laptop ausgestiegen ist, keine Adressen und Telefonnummern mehr habe. Alles weg. Ich habe angefangen alles mühselig wieder zusammenzukriegen.

Es ist hier das selbe wie in Indonesien. Man muss gelegentlich das Visa verlängern. Einmal geht im Inland bei der Einreisebehörde. Will man dann noch länger bleiben, muss man erst mal ausreisen. Einen Tag einfach irgendwo ins Ausland. Das ist in so fern etwas schwierig, als dass sämtliche Ausländer nur per Schiff oder Flugzeug zu erreichen sind. Die Auswahl gibt es zwischen Taipeh, Hongkong, Macau, Kuala Lumpur oder Singapore, die alle etwa gleich weit entfernt sind. Möglich wäre auch Kanton, aber da braucht man ein Visa. Ausser in Hongkong und Macau war isch schon überall, also Hongkong. Morgens um 6:30 Uhr von Manila los und um Mitternacht wieder zurück. Also ein schöner Bummel um die Stadt kenne zu lernen. Bisschen schlecht ist, dass ich ziemlich knülle bin. Letzte Nacht gab’s keinen Schlaf. Wir waren erst zum Bowling, dann im Blue Wave. Gleich an der Manila Bay. Klasse Live Musik. Dann noch in einem anderen Laden in Malate. Bis 4 Uhr. Dann war es etwas schwierig ein Taxi zu kriegen. Schaffte es gerade noch mal in Hotel. Duschen, umziehen, los zum Flieger. Die Zeit war schon knapp. Die wollten mich nicht reinlassen. Kein betreten des Flughafens ohne Ticket. Hat man aber nicht. Alles elektronisch. Man muss erst zum Airline Büro um eine Quittung zu kriegen. Dafür muss man aber auch wieder durch eine Sicherheitsschleuse. Dort kriegt man, gegen Hinterlegung eines Ausweises, eine Zugangskarte. Ich hatte aber nur den Reisepass dabei. Keinen Führerschein, Personalausweis oder sonstiges. Jetzt wollten die mich da auch nicht reinlassen. Nach einigem Hin und Her durfte ich dann so rein. Hab meine Quittung bekommen, durfte dann auch in den Flughafen rein. Hab’s gerade noch so zum Flieger geschafft. Vom Flug habe ich nichts mitbekommen. Habe die ganze Zeit geschlafen.

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Jetzt bin ich also in Hongkong. Ist schon recht beeindruckend. Morgen, wenn ich wieder im Buero bin, mehr dazu.

Ich hatte mir ja echt vorgenommen diesmal von Puerto Galera ein paar Berichte zu schreiben. Ist aber doch nicht so einfach wie gedacht. Leider hat vorige Woche mein Laptop mal wieder den Geist aufgegeben. Ging plötzlich aus aber nicht wieder an. War irgendwie zu nichts zu bewegen. Über Nacht ging das Ding zwar irgendwie selbständig an, aber nur so halb. Kein Bild. Keine Reaktion auf irgendeine Taste. Lies sich nur durch entfernen der Batterie ausschalten. Ich hab das Ding also am Montag zum Fujitsu Service hier in Manila geschleppt. Sie meinten, dass sie das womöglich bis Donnerstag ohne Ersatzteile wieder beleben könnten. Bin ja mal gespannt. Wenn das Ding wieder funzt, werden die Berichte nachgereicht. Jetzt sitze ich in einem Internetcafe. Ist aber nicht wirklich eine Lösung. Es ist schon eine ziemliche Fummelei auf einer englischen Tastatur die Umlaute hinzukriegen.

Dieses Land bietet allerhand interessantes. Nach einer Bomben- oder Gasexplosion (keiner weis was genaues, dazu weiter unten), einem Brand im Nebengebäude des Hotels, der Ermordung eines Politikers vor wenigen Tagen, dem Erdbeben gibt es nun also einen Putschversuch.
Naja, eigentlich las sich das ganze zuerst irgendwie ein wenig anders in der lokalen Presse. Die sogenannten Putschisten hielten in dem Hotel „Peninsula“ eine Pressekonferenz ab. Nachdem sie quer durch die halbe Stadt marschiert waren. Sie kamen aus einem Gerichtssaal, in dem gerade eine Verhandlung gegen sie wegen eines früheren Putschversuches lief. Interessanter weisse haben sich die Militärpolizisten die die Angeklagten bewachen sollten, diesen Angeschlossen. Wärend der Pressekonferenz rief einer der Angeklagten das Militär auf, dieser korrupten Regierung die Unterstützung zu entziehen. Daraufhin wurde das Hotel von Sicherheitskräften umstellt.
Also ein echter „Putsch“ sieht für mich irgendwie anders aus. Es handelt sich um nicht mal 50 Leute, wobei die Hälfte davon die Bewacher sind. Die „Putschisten“ haben keine Befehlsgewalt im Militär und keine Truppen hinter sich. Lediglich den Aufruf. Ok, der ist sicher nicht fein, aber ein Putschversuch ist das nicht wirklich. Wer die Hotelgäste am verlassen des Hotels hindert, lässt sich auch je nach Informationsquelle, unterschiedlich auslegen. Im Spiegel zum Beispiel steht „die Soldaten“. Ja welche? Die drinnen oder die draußen? In der lokalen Presse hörte man, Gäste hätten berichtet, sie könnten sich frei bewegen, lediglich der Zugang zum 3. Stock, wo die Offiziere sich aufhalten, sei ihnen verwehrt worden.
Interessant ist auch, das inzwischen nahezu das gesamte Zentrum von Makati gesperrt wurde. Die Bürogebäude ringsum wurden geräumt. Auch der Philham Life Tower in dem sich das NSN Büro gefindet. Das ist ca. 500m Luftlinie entfernt. Die Glorietta und alle umliegenden Malls wurden am Nachmittag geschlossen. Entfernung zum Hotel ca. 1 km. Wollen die schwere Artillerie oder Bomber einsetzen?
Gerade habe ich von einem Kollegen per SMS erfahren, das für heute Nacht von 0 -5 eine Ausgangssperre verhängt wurde. Ich habe ihn kurz angerufen. Er sagte, die ganze Sache sei bereits beendet. Gegen 5 Uhr wurde das Hotel gestürmt. Die „Putschisten“ haben sich nicht gewehrt. Warum nun trotzdem diese Ausgangssperre? Keine Ahnung. Hatte eh nicht vor heute auf die kacke zu hauen 😉 Mein Kollege sieht die Sache übrigens Ähnlich wie ich. Nach einem Putsch im klassischen Sinne sah das ganze nicht wirklich aus. Die „Putschisten“ waren vielmehr um die Unterstützung durch die Bevölkerung bemüht. Es ging schon darum, diese Regierung zu stürzen. Aber im Gegensatz zu einem üblichen Putsch fand das ganze im wesentlichen ohne Waffengewalt statt sondern sollte vor allem durch Druck von der Strasse erreicht werden.
Daran, dass diese Regierung korrupt ist besteht ja nun im großen ganzen kein Zweifel. Von der Bevölkerung wird denen ja sogar unterstellt, das sie hinter dem Bombenanschlag stecken, der im Oktober in der Glorietta Mall stattfand. Er sollte dazu dienen, von den gerade wieder aufgekommen Korruptionsvorwürfen und Rücktrittsforderungen ablenken. Das ganze war auch etwas merkwürdig. Zunächst bestand nicht der geringste Zweifel, das eine Bombe war. Die Polizei will sogar Bestandteile von C4 gefunden haben. Als sich dann aber keiner der üblichen Verdächtigen, welche hier Abu Sayaff heisen, dazu bekannte und die Gerüchte um eine Regierungsbeteiligung immer lauter wurden, verwandelte sich das ganze auf Mysteriöse weise in eine Gasexplosion. Interessant ist auch, dass die Präsidentin das Gerichtsurteil gegen ihren Vorgänger, der wegen Korruption und Unterschlagung in Millionen Höhe (Euro, nicht Pesos) verurteilt wurde, drei Tage nach dem Urteilsspruch aufgehoben hat. Nachtijall ick hör dir trapsen, wie schon die alten Lateiner zu sagen pflegten. Die weis wohl was ihr blüht, wenn sie erst mal nicht mehr Präsidentin ist. Da muss man sich gegen Rücktrittsforderungen schon mal mit Gewalt wehren.
Mich können sie übrigens mit ihren Ausgangs- und Strassensperren mal am Abend besuchen. Ich bin ab morgen früh wieder in Puerto Galera. Morgen ist nämlich hier Feiertag und mithin langes Wochenende.

Hotel Peninsula Auf dem Foto das Peninsula Hotel vor wenigen Tagen. An der Ecke Ayal AV./ Makati Av. gelegen. Ungefähr auf halbem Weg vom Ascott Makati zum NSN Büro.

*) auf deutsch „Staatsstreich“ oder Putsch

Das man in Asien an so ziemlich jeder Ecke, im Hotel, auf dem Flughafen, im Einkaufszentrum eine Massage bekommen kann, hat sich ja wohl schon rumgesprochen. Aber das einem beim Pinkeln der Rücken massiert wird, war mit neu. Ich war am Samstag in einem Musikklub. War echt gut. Als Empfehlung: „Cowboy Grill“, am Rizal Park in Malate.

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Gestern gab es hier ein kleines Erdbeben. Ich saß gerade mit zwei Kollegen beim Mittagessen. Plötzlich hatte ich das Gefühl, als ob das Bier vom Vorabend eine verspätete Wirkung zeigte. Alles rings rum schien in Bewegung zu sein. Ein Blick zur Lampe an der Decke zeigte, das es nicht das Bier war. Das Bier hätte die Lampe wohl nicht zum schaukeln gebracht. War aber alles nicht so wild. Nach 3-4 Sekunden war es schon vorbei.

Inzwischen habe ich herausgefunden, dass es doch kein ganz kleines Erdbeben war. Immerhin 5,9. Allerdings 200 km nördlich von Manila. Hier noch ein Link dazu:
Erdbeben, Luzon, Philippinen

Normalerweise schreibe ich ja nicht über meine Arbeit. Aber jetzt muss ich doch mal. Meistens habe ich auch nicht solche „tollen“ Erlebnisse. Aber der Reihe nach: In den meisten Fällen gelingt es mir, die Arbeit so vor Ort zu organisieren, das ich nicht selbst Kabel verlegen muss. Diesmal leider nicht. Ich bin, im großen Ganzen, mit dem ganzen Zeugs allein. Ich habe noch einen lokalen Kollegen und einen Indonesier als Hilfe. Mit dem lokalen Kollegen ist das ganz ok. Er wickelt alles organisatorische ab und alles was den Kontakt mit dem Kunden betrifft. So weit ok. Mit dem Indonesier ist das etwas schwieriger. Er ist hier, um später beim Betrieb der Software zu unterstützen. Da er, bis ich hier fertig bin, eigentlich nicht wirklich was zu tun halt, „hilft“ er mir halt. Ich hab ja keine Ahnung, wie er sonst so im Leben zurecht kommt, aber mit dem praktischen Arbeiten hat er es echt nicht so. Ich muss ja zugeben, verkabeln ist auch nicht gerade meine Profession. Ich versuche aber, das beste draus zu machen. Meine Verkabelung ist keine Kunstwerk, wie bei manchen anderen und einen Schönheitspreis gewinne ich damit auch nicht. Aber es sieht einigermaßen übersichtlich aus und man kann am Ende auch die Kabel wiederfinden. Nun „hilft“ mir also der Kollege. Er ist ja wirklich auch nett und hilfsbereit. Er hat so etwas noch nie gemacht, ist da aber so wie alle anderen Indonesier die ich kenne. Fehlendes Wissen und fehlende Erfahrung ist kein Problem. Er kann das trotzdem! Also die erste Kabelrolle genommen. Einmal an jedem Ende gezottelt und der Kabelsalat ist fertig. Hat mich ca. 10 Minuten gekostet, das Kabel wieder halbwegs zu ordnen. Das schien also schon mal nicht das richtige für ihn zu sein. Hat ihn aber wenig beeindruckt. Er schaute mir kurz zu, wie ich einen Server verkabelt habe. Dann meinte er, den nächsten kann er selber schon mal anfangen. Das ich ihm erkläre, wie das geht, ist nicht nötig. Fünf Minuten zuschauen reicht, dann kann man es. Na gut. Ist ja wirklich keine große Sache. Man legt die Rolle, halbwegs ordentlich, in den Doppelboden. Fädelt das Ende das man Anschließen will, durch das Loch für die Kabelführung im Boden, dann in Richtung des Anschlusses im Server und versucht dabei es halbwegs ordentlich zwischen und mit den bereits vorhandenen Kabeln zu verlegen. Sein erster Versuch sah verheerend aus. Irgendwie war nicht mal der Versuch zu erkennen, da irgendeine Ordnung rein zu bringen. Das ganze erinnerte an einen Teller Spagetti. Shall we play a game? Nachdem er ca. eine halbe Stunde versucht hat, das Zeugs zu ordnen habe ich ihn überzeugen können, alles erst mal wieder raus zu reißen. Dann noch mal von vorne. Der zweite Versuch sah auf den ersten Blick schon etwas besser aus. Nach einem kurzen Kontrollblick sagte ich ihm, er könne ja mal den Fußboden schließen. Ging aber nicht. Er hatte alle Kabel nicht durch die dafür vorgesehene Öffnung gefädelt. Nun konnte man eben den Fußboden nicht mehr schließen. War für ihn aber nicht wirklich ein Problem. Hat er halt die langen Enden der Rollen aufgerissen und die durch das Loch gefädelt. Den Salat danach wieder zu ordnen, dauerte ungefähr noch mal eine halbe Stunde. Zumal noch dazu kam, das der schlaue Kollege nur das eine Ende der Kabel beschriftet hatte. Das andere kann man ja später machen. Hinweise, das das keine gute Idee sei, hat er standhaft ignoriert. Welches Kabelende zu welchem gehörte, war einigermaßen schwierig herauszufinden. Aber hat es gemeistert. Natürlich nicht alleine. In der Zeit hätte ich auch drei Server alleine verkabeln können.
Nun kann man einem Asiaten aber nicht so einfach sagen, dass das was er da macht Mist ist. Man kann auch nicht sagen, das man auf seine Hilfe lieber verzichtet. Der Eklat ist vorprogrammiert. Man beißt die Zähne zusammen und versucht das beste draus zu machen. Also nächster Versuch. Da wir, aus techn. Gründen, die Label für die Kabel diesmal selber beschriften müssen, dachte ich, ich schaffe mir das vom Hals. Ist ziemlich anstrengend für mich, so zu schreiben dass es hinterher noch jemand lesen kann. Mich eingeschlossen. Ich hab mir aber Mühe gegeben. Es ging. Dann dachte ich, das kann er ja machen. Da bin ich gleich zwei Probleme los. Das mit dem schreiben und das mit seiner „Hilfe“. Ich hab es echt nicht gewusst, aber es gibt, außer Ärzten, noch Menschen die eine schlimmere Schrift als ich haben. Den Kerl muss schon Alfred Brehm gemeint haben, als er schrieb „Er hatte eine fürchterliche Klaue“. Mir standen die Haare zu Berge. Bei dem Haarschnitt nicht leicht hinzukriegen! „Das ist völlig in Ordnung. Meine Schrift kann jeder lesen.“ Ich hab ihn machen lassen. Die Dinger an die Kabel kleben hat er noch hingekriegt. Sah zwar auch übel aus, hat mich aber nicht wirklich gestört. Ich ahnte was kommt! Nach dem alle Label irgendwie angekleistert waren, hat der versucht die Kabel anzuschließen. Schon beim zweiten schaute er etwas hilflos auf das Gekritzel. Zumal er es so intelligent verklebt hatte, das man die Hälfte nicht mehr lesen konnte. Ums kurz zu machen: Ich hab das ganze Zeugs wieder abgefetzt, die Label selbst geschrieben, angebracht und die Kabel verlegt. Ich hatte Glück. Der Kollege musste weg. Er ist Moslem und musste zum Freitagsgebet. Jetzt muss mir für nächste Woche unbedingt noch was einfallen, wie ich ihn davon abhalte mir zu „helfen“.

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