wirds wohl nicht werden. Leider nur drei Stunden. Aber man merkt schon wieder, dass man nicht mehr in Deutschland ist. Irgendwie gibt es das nur in Deutschland, dass man auf dem Flughafen für den Internetzugang bezahlen muss. Hier in Asien ist das überall kostenlos zu haben. Naja, sitze jetzt jedenfalls erst mal für 3 Stunden im Flughafen von Bangkok bevor es weiter geht nach Taipeh. Die Außentemperatur ist 35 Grad aber hier drinnen ist es recht angenehm und der Espresso ist gut!
Heute Abend geht es wieder los. Diesmal aber nicht nach Südostasien. Es geht etwas weiter nach Osten, nach Taiwan. Ich hoffe ich habe jeden Tag die Möglichkeit, etwas in das Blog zu schreiben. Ich werde morgen Abend Ortszeit in Taipeh eintreffen. Es wird hier als ab 22. was zu lesen geben. Bis dann also.
Meine Zeit in Kuala Lumpur ist um. Ich fliege heute Abend wieder zurück. Diesmal habe ich ja nicht so viel geschrieben. Lag einfach daran dass ich zum einen etwas faul war, zum anderen aber auch, dass ich hier nicht so viel freie Zeit verbracht habe. Alle meine freien Tage habe ich in Jakarta verbracht und darüber habe ich ja schon viel geschrieben.
Ich verspreche, dass ich auf meiner nächsten Reise wieder fleißiger bin und mir auch mehr Mühe gebe. Pionierehrenwort!
Man hält es kaum für möglich. Ich bin hier einem moslemischen Land. In einem Land, in dem jeder Malaye bei Geburt automatisch Moslem ist und wo der Abfall vom „rechten Glauben“ mit Gefängnisstrafe bedroht ist. Trotzdem ist der Weinachsterror in den Geschäften genauso schlimm wie in D-Land. Alle Malls voll „Weihnachtsbäume“ vor denen man sich mit Begeisterung gegenseitig fotografiert. Ständiges Gedudel von Weihnachtsmusik. Jede Menge Leute mit roten Zipfelmützen und „Weihnachts-Super-Sonder-Angebote“ in allen Geschäften.
Es scheint auf meinen Reisen zur Gewohnheit zu werden, dass die geplanten Rückreisezeiten nie eingehalten werden. Diesmal war der Rückflug für den 7. Dezember geplant. Es hat sich recht früh Abgezeichnet, dass das wohl nicht zu halten ist. Ich habe also bei der Lufthansa angerufen um den Flug umzubuchen. Eine Woche später wäre ganz gut, also der 14. Die freundliche Dame am Telefon sagte mir, der nächste mögliche Flug ab dem 14. sei erst am 19. Dezember. Das war mir dann doch etwas spät. Also ließ ich an den davor liegenden Tagen nachschauen. 12. war noch möglich und der 13. mit Austrian Airlines, aber mit einer ziemlich blöden Flugzeit mitten in der Nacht.
Na gut. Also den 12. genommen.
In der Woche davor zeichnete sich ab, dass auch das nicht reichen würde, da arbeiten am Donnerstag und Freitag nicht möglich war. Ich habe also wieder angerufen und auf den 13. geändert.
Für das Wochenende hatte ich geplant nach Jakarta zu fliegen und am Montag Morgen wieder zurück. Ich war also im Airlinebüro von AirAsia und habe Tickets gekauft. „Am Samstag Morgen nach Jakarta und Montag morgen zurück“, sagte ich der Dame.
Am Samstag Morgen saß ich dann am Flughafen und schaue in meine Flugbuchung für den Rückflug nach Deutschland. Auf einmal viel mir auf: 13. Dezember 0:50 Uhr ist nicht viel besser als 12. Dezember 20:50. Ist ja dieselbe Nacht. Zwar durchaus der nächste Tag, aber wirklich besser ist das nicht. Wenn ich nicht noch mal draufgeschaut hätte, wäre ich wohl am 13. kurz vor Mitternacht auf dem Flughafen aufgetaucht. Einen Tag zu spät. Also wieder angerufen. Mit viel suchen und Glück, habe ich noch einen Flug für den 17. Dezember 20:50 bekommen. Der wohl letzte freie Platz vor Weihnachten. Der 19. war inzwischen voll.
Gut. Das war geklärt. Also auf nach Jakarta. War ein schönes Wochenende. Am Montag früh um 4:00 aufgestanden, um 5:00 am Flughafen am Checkin angekommen. Die schauen in ihre Liste, auf mein Ticket, wieder in die Liste, wieder auf das Ticket: „Entschuldigung, Sie haben einen Flug für heute Abend 18:50 Uhr“. Ich sagte: „Kann nicht sein!“ Schaue auch auf mein Ticket. Tatsächlich! Irgendwie hatte ich in der vorigen Woche ein falsches Ticket gekauft. Ich hatte zwar gesagt „Montag morgen“, aber man sollte halt noch mal auf das Ticket schauen, wenn man es erhält. Ich habe ein bisschen diskutiert, aber den Flug zu ändern war nicht möglich. Na super!
Gut, das Unglück hielt sich in Grenzen. In Kuala Lumpur war an diesem Montag Feiertag. Das hatte ich erst am Freitag erfahren, da hatte ich die Tickets bereits gekauft. Wenn ich es vorher schon gewusst hätte, hätte ich sowieso für Montag Abend gekauft. Ärgerlich war nur der verlorene Schlaf und das ich ja schon aus dem Hotel ausgecheckt hatte. War dann auch noch mal ein ganz schöner Tag in Jakarta.
Habe heute doch noch mal die Gelegenheit genutzt, mich etwas in KL umzuschauen. Malaysia ist ja so etwas Ähnliches wie ganz Asien in klein. Hier leben Malayen, Chinesen und Inder. Entsprechend gibt es KL natürlich entsprechende Stadtviertel wie Little India und Chinatown. Das wollte ich mir dann doch noch mal anschauen. Wie alles andere erreicht man das am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Beides liegt unmittelbar nebeneinander. Praktisch ist man auf einer Straßenseite in „Indien“ und auf der anderen in „China“.
In Chinatown gibt es den größten Markt für gefälschte Markenprodukte, den ich je gesehen habe. Dazu natürliche jede Menge zu essen. Man hat hier in KL praktisch die Auswahl zwischen allen Arten von asiatischem Essen.
Interessant ist, wie man sich in diesem Lande verständigt. Offizielle Landessprache ist „Bahasa Malay“. Das ist dem Indonesisch sehr ähnlich. Offensichtlich spricht das hier aber kaum einer. Vielleicht die Malayen untereinander, aber sonst kommt man damit eigentlich nicht weit. Umgangssprache ist weitestgehend Englisch. Wobei auch das sich recht erheblich unterscheidet. An die Aussprache der Inder habe ich mich ja inzwischen ein bisschen gewöhnt. Klingt tatsächlich so ähnlich wie die Inder von Kaya Jana. Die Chinesen haben eine sehr gewöhnungsbedürftige Aussprache und nuscheln ganz fürchterlich. Außerdem sprechen sie irgendwie ein fürchterliches Kauderwelsch zwischen Malayisch, irgendwelchen chinesischen Dialekten und Englisch. Am schlechtesten ist das englisch der Malayen. Da fällt es zum Teil schon schwer, sich mit einem Taxifahrer zu verständigen.
Überhaupt ist Taxi fahren hier mal wieder etwas ganz anderes. Ein Taxi auf der Strasse zu kriegen, ist nicht ganz einfach. Wenn man dann mal eines gefunden hat, ist noch lange nicht sicher, dass der auch dahin fährt, wo man hin möchte und trotz Taxameter ist der Preis häufig Verhandlungssache. Für mich hat es sich als am besten herausgestellt, wenn man den üblichen Preis kennt. Wenn der Taxifahrer mehr haben will, lässt man ihn einfach stehen. Der kommt dann schon hinterher und fährt einen dann auch zu diesem Preis. Das Aushandeln des Preises hat auch einen klaren Vorteil. Der Fahrer nimmt anschließend den kürzesten Weg. Mit dem Taxameter kann’s schon mal ne Stadtrundfahrt werden.
Gestern Abend war ich mit zwei Kollegen aus Wien unterwegs. Wir wollten uns mal die Petronas Towers von oben anschauen. Wie von oben? Die höchsten Doppeltürme der Welt von oben? Ja, geht. Aus dem zweithöchsten Gebäude der Stadt, dem Fernsehturm, kann man auf die Towers herabschauen. Klingt mathematisch irgendwie bescheuert, ist aber möglich. Warum, verrate ich später.
Wir sind also von Hotel losgezogen, haben erst mal wieder den Komuter zur Zentralstation genommen und sind dann zu einer anderen Linie gewechselt. Ist so was ähnliches wie die Berliner U-Bahn, also teilweise Ober- und Unterirdisch. Nennt sich Putra LRT. Es gibt nur einen kleinen Unterschied: diese Bahn fährt führerlos. Im übrigen auch die Monorail und der Aerotrain am Flughafen. Ja, ja! Größtes deutsches Technologieunternehmen aufgemerkt! So was funktioniert! Wir haben also diese Putra LRT und sind Richtung KLCC (Kuala Lumpur City Center) gefahren. Allerdings nicht ganz bis hin, sondern zwei Stationen vorher ausgestiegen (Dang Wangi). Aus dem Bahnhof raus gab’s erst mal einen grandiosen Blick auf die Twin Towers und auf den Fernsehturm. Dann haben wir versucht, zu dem Fernsehturm zu gelangen. War nicht ganz einfach. Schließlich haben wir den Weg gefunden. Eine Menge Treppen hinauf, einige Liter Schweiß weniger (95% Luftfeuchte, 32 Grad Celsius) und nach einer rasanten Fahrstuhl fahrt gab es den wohl besten Blick auf die Stadt. Das Fotografieren stellte sich als etwas schwierig heraus. Es gibt auf der gesamten Aussichtsplattform keine gerade Fläche wo man ein kleines Ministativ aufstellen kann um die Nachtaufnahmen hinzukriegen. Man braucht also etwas Einfallsreichtum oder eine extrem ruhige Hand. Na, ich hab’s jedenfalls hingekriegt. Wieder unten hatten wir Hunger. Wir haben uns also was zu futtern gesucht. Down Town KL ist das nicht wirklich ein Problem. Ein Open Air Restaurant neben dem anderen. Wir sind also in eines rein und haben geordert. Auf der Speisekarte stand: mit extra viel Knoblauch. Stimmt! Man kann’s heute noch riechen 😉 Kaum war das essen auf dem Tisch, fing es an zu regnen. Wie gesagt, wir saßen draußen. Die Bedienung hat versucht, noch was zu retten und Sonnenschirme aufgestellt. Das war nach ca. 2 Minuten auch wertlos. Es goss wie aus Kannen. Wir sind dann zu der etwas großzügiger überdachten Bar gewechselt und haben dort im stehen gegessen. Die Bedienung hat uns auf dem Weg dorthin die Sonnenschirme gehalten. Trotzdem hat das Bier dann etwas dünner geschmeckt. Da es so heftig geregnet hat, bleib uns nix anderes übrig, als das Ende mit Hilfe von einigen Bier abzuwarten.
Ach so, wieso man die Tower von einem kleineren Gebäude von oben sieht? Der Fernsehturm steht auf einem Hügel.
Jeder kennt sicher die Diskussion in Deutschland über die viel zu häufigen Feiertage. Darunter leidet ja bekanntlich die deutsche Wirtschaft ganz besonders. Es sind ja schon geniale Politiker auf die Idee gekommen, den Nationalfeiertag nicht mehr am 3. Oktober stattfinden zu lassen, sondern z.B. immer am 1. Sonntag im Oktober. So spart man einen freien Tag ein. Durch die vielen freien Tage können wir ja mit der asiatischen Konkurrenz nicht mithalten.
Jetzt habe ich hier einen Kalender mit den Feiertagen in Malaysia gefunden. Nicht nur, das es sehr viele davon gibt, nein! Für jeden offiziellen Feiertag der auf einen Sonntag fällt (2006 z.B. Neujahr) gibt es einen zusätzlichen Tag frei. Die Malaien kommen auf 24 Feiertage im Jahr, also im Schnitt fast jede 2. Woche ein zusätzlicher freier Tag. Der Logik unserer politischen und wirtschaftlichen Führung folgend, werden wir die wohl bald hoffnungslos abgehängt haben.