Ich war am Wochenende in Jakarta. Ist ja nicht weit von hier und ich musste da jemand persönlich besuchen. Flugzeit ca. 2 Stunden. Hin- und Rückflug bei etwas mehr als 100€. Kann man also machen. Diesmal bin ich mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Flughafen und zurück gefahren. Hin ging wunderbar. Das Hotel liegt, wie ich ja schon geschrieben habe, im Mid Valley. Direkt an der gleichnamigen Bahnstation. Die Bahnlinien nennen sich Komuter und sind in etwa mit der Berliner S-Bahn vergleichbar. Nur etwas sauberer. Man fährt eine Station zur Station Sentral, also dem Zentralbahnhof, und wechselt dann zum KLIA-Express (Kuala Lumpur International Airport-Express). Das ist eine ganz praktische Einrichtung. Wenn man Malaysian Airlines fliegt, kann man hier am Bahnhof einchecken. Beim Rückflug kann man auch hier sein Gepäck entgegen nehmen. Für alle anderen Fluglinien ist es eben ein schneller Flughafenzubringer. Für etwas mehr als 10€ kommt man bequem, schnell und ohne Stau zum Flughafen.
Das eigentliche Erlebnis hatte ich aber auf der Rückfahrt. Vom Flieger durch die Passkontrolle und den Zoll ist ja hier alles recht unkompliziert. Dann zum Zug. Auch kein Problem. Man kann überall im Flughafen sehen, wie viel Zeit man noch hat, bis der nächste Zug fährt. Man weis also, ob man rennen muss oder nicht. Ich hatte Glück. Es hat, ohne zu Hetzen, genau gepasst. Kaum auf dem Bahnsteig, kam der Zug. Dann Richtung Zentralbahnhof. Dort umsteigen in den Komuter. Jetzt fangen die Probleme an. Erst mal herausfinden, welche Linie ich denn nehmen muss. In die andere Richtung war das einfach, da gab es ja nur eine. Nach ein bisschen suchen hatte ich es. Also ran die Schranke und das Ticket in den Automaten geschoben. Schlau wie ich bin, hatte ich ja das Ticket gleich für Hin- und Rückfahrt gekauft. Tröööööt! Kein Zutritt! Tja, war halt am Freitag und jetzt ist Sonntag. Das gilt nur für den selben Tag. Also zum Automaten und ein neues Ticket kaufen. Kostet ca. 0,30€, ist also zu verschmerzen. Dann durch die Schranke und die Rolltreppe runter. Hier gibt es die nächste praktische Einrichtung. Eine Anzeigetafel am Bahnsteig zeigt an, wann der nächste Zug in die gewünschte Richtung fährt. Die Beschriftung ist in malayisch, also nicht sofort zu deuten. Da stand was von 5.36. Könnte also so was wie 5 ½ Minuten bedeuten. Der Bahnsteig war recht leer, um nicht zu sagen: Ich war allein. Kurz nach elf. Na gut, man braucht sich nicht fürchten. Auf jedem Bahnsteig gibt es eine Ecke mit Stuhlreihen und einem Fernseher davor. Man kann sich also auch die paar Minuten vertreiben. Schlimmer als die Superstars im deutschen Fernsehen kanns ja auch nicht werden. Nach einigen Minuten zeigte diese blöde Tafel immer noch 5.36 und ich war immer noch allein auf dem Bahnsteig. Langsam dämmerte es mir, dass dieses 5.36 so etwas wie eine absolute Zeitangabe war. Was soviel bedeutet wie: „Heute kein Zug mehr!“. Na toll. Weltstadt kurz nach 11. Da kommen dann wieder Erinnerungen an die Berliner S-Bahn. Fahrplan gesucht und tatsächlich, der letzte Zug fuhr 5 Minuten vor meiner Ankunft. Jetzt bin ich sicher: ich kann nicht weit von Berlin entfernt sein. Na gut. Muss ich halt wieder raus und ein Taxi nehmen. Also zurück zur Schranke und Ticket in den Schlitz geschoben. Trööööt! Kein Durchgang. Tja, irgendwie Pech. Das Ticket gilt nur für den Ausgang am Zielbahnhof und das ist nicht hier. Was also tun? Zu Fuß den Schienen zum Bahnhof Mid Valley folgen? Naja. Auf dem Bahnhof übernachten? Es ist sauber, es gibt Fernsehen und ist warm. Ist aber trotzdem nicht wirklich verlockend. Über die Schranke klettern? Keine Ahnung wo man dann übernachten muss. Ich habe nach irgend jemandem gesucht der mir weiterhelfen kann, aber am Bahnsteig und in den Umliegenden Fahrkarten- und Wärterhäuschen war niemand zu sehen. Schließlich sah mich doch jemand vom Personal verzweifelt an den Schranken herumlungern. Der lies mich nach einer kurzen Ehrenerklärung meinerseits heraus. Ich habe dann den Taxistand gesucht und auch relativ schnell gefunden. Rein ins erste Taxi und gesagt: „Boulevard Hotel please“. Die Antwort: „Do you have a coupon?“. Ich muss wohl etwas blöde geguckt haben. Der Fahrer sagte dann, wenn ich ihm 10 Ringit gebe, geht’s auch so. Jetzt noch einen Taxicounter zu suchen, war mir doch etwas zu doof. Es ist hier in der Tat üblich, nicht im Taxi zu bezahlen. Man kauft einen Coupon an einem Taxicounter. Das hat durchaus gewisse Vorteile, z.B. artet dann eine Taxifahrt nicht in eine Stadtrundfahrt aus. Wie auch immer, 10 Minuten später war ich im Hotelzimmer. War fast wie auf dem Bahnhof: Sauber, mit Fernseher, dafür aber angenehm kühl.
So, der erste Arbeitstag ist rum. Hatte noch keine Zeit, mich in der Stadt umzusehen. Aber der erste Eindruck ist, wie ich schon geschrieben habe, nicht schlecht. Es ist zwar viel Verkehr auf den Strassen, aber lange nicht so chaotisch wie in Jakarta. Auch sonst macht die Stadt einen sehr viel saubereren Eindruck. Allerdings hatte ich auch hier schon wieder das gleiche Erlebnis wie in Indonesien: kein Strom. Diesmal ist die Ursache aber wohl eine andere. Irgendwie ist ein Teil der Stromversorgung auf dem langen Weg von Deutschland nach hier verloren gegangen. Könnte also sein, dass ich mal wieder ein bisschen Freizeit hier habe. Naja, erst mal genug für heute. Der Jetlag schlaucht noch etwas. Bin ziemlich müde. Also, bis die Tage.
Diesmal bin ich aber nicht in Indonesien, sondern in Malaysia. Da das aber gleich „nebenan“ ist und viele diesen BLOG schon kennen. Setze ich hier einfach fort. Bin gestern Abend in Kuala Lumpur eingetroffen. Man braucht einige Zeit vom Flughafen in die Stadt. Das sind so ca. 50 km. Die Leute im Büro schrieben mir, ich solle ein Taxi nehmen. Das hat sich im Nachhinein aber als nicht so schlaue Idee herausgestellt. Es gibt alle 15 Minuten einen Schnellzug zur Central Station Kuala Lumpur und wie ich bei Ankunft am Hotel fest stellte, ist diese direkt vor dem Hotel. Das hätte schon mal eine Menge Zeit und Geld sparen können.
Sonst ist der erste Eindruck hier ganz gut. Alles längst nicht so chaotisch wie in Jakarta. Das Hotel ist ganz neu und mitten im Stadtzentrum (Mid valley). Nicht weit von den Petronas Twin Towers. So, jetzt muss ich arbeiten. Morgen gibt’s mehr.
So! Jetzt ist erst mal Pause im Blog. Ich fliege heute nach D-Land zurück. Hier in Indonesien wünscht man sich, dass ich Mitte November wiederkomme. Wie das die Berliner sehen, weiss ich nocht nicht. Ich würde schon ganz gerne wieder zurück kommen. Wenns im Blog weitergeht, werden es alle erfahren. Also bis bald.
Mein Freund Micha wird wieder denken „der schreibt immer nur übers essen“, aber ich muss das trotzdem loswerden. Der Ramadan hat doch einige interessante Nebeneffekte. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass viele der Warangs („Imbissbuden“) während dieser Zeit tagsüber geschlossen sind. Das ist aber wie mit allem anderen. In der ersten Woche sind alle eifrig dabei. Dann lässt das schon etwas nach. In der vierten Woche ist dann eigentlich fast alles wie immer. Der Ramadan nähert sich dem Ende und „Idul Fitri“ naht. Das ist einer der wichtigsten Feiertage im Islam. So wie das hier in Indonesien begangen wird, ist es ein bisschen mit unserem Weihnachtsfest vergleichbar. Die Familien kommen zusammen. Es werden Geschenke verteilt. Der Konsumterror ist, glaube ich, sogar noch etwas schlimmer als bei uns. Jeder, der zu diesem Anlass außer Haus geht, sei es in die Moschee oder um den Nachbarn zu besuchen, muss sich neu einkleiden. Passend dazu steigen die Preise für die entsprechende traditionelle Kleidung in der Zeit um bis zu 300%. Großzügigerweise gewährt aber so ziemlich jeder Händler bereitwillig 20% Rabatt. Da viele Leute z.B. aus Jakarta nach Hause zu ihren Familien fahren, passiert mit den Tickets für Busse, Bahnen und Flugzeuge ungefähr dasselbe. Wenn man überhaupt welche bekommt. Alle Strassen aus Jakarta sind hoffnungslos überfüllt. Das ähnelt den Ferienstaus auf deutschen Strassen. Hier kann es allerdings schon mal vorkommen, dass die Strasse allein von tausenden Motorrädern verstopft ist. Das angenehme dabei ist: In Jakarta sind die Strassen dann richtig schön leer.
Was das jetzt mit der Überschrift zu tun hat? Es kann schon mal vorkommen, dass das Essen am Tage etwas komisch schmeckt, weil auch der Koch fastet. Abschmecken is nich. Da ist Allah vor.
Am Wochenende war ich in Bogor. Dort gibt es einen wunderbaren Safaripark. Mit dem Auto ca. 1,5 Stunden von Jakarta entfernt Richtung Süden. Ich war zwar vor ein paar Monaten schon mal dort, aber ein Ausflug dorthin lohnt sich immer. Besonders um diese Zeit. Kurz vor den großen Feiertagen ist es nicht so voll dort. An normalen Wochenenden kann die Fahrt dorthin auch schon mal 4 Stunden dauern und man Verkehrsstau im Park. Dass ist dann fast so schlimm wie in Jakarta. Außerdem ist dort das Klima sehr angenehm, da der Park in ca. 850 m Höhe liegt. Manchmal muss man den Dreck, die Wärme und die schlechte Luft der Stadt hinter sich lassen. Zu sehen gibt es zum Beispiel Orang Utans, Sumatra Tiger, Rhinozerosse und einiges Getier mehr, das man sonst eher selten zu Gesicht bekommt. Noch dazu in seiner natürlichen Heimat und zum Teil zum Anfassen. Das mit den Anfassen gilt eher für Orang Utans (die sind sehr freundlich) und für kleine Tiger (bis wenige Monate alt). Wenn die Tiger größer werden, sind zwar nicht aggressiv, aber ihre Art zu spielen, ist doch ein wenig rau. Es war wieder ein schöner Tagesausflug. Außerdem habe ich eine neue Freundin gefunden (siehe Foto).
Das hätte ich mir auch nicht träumen lassen. Das ich noch mal mit Aluminiumbesteck esse und Aluchips in den Taschen habe. Aber hier feiern die ihr großes Comeback. In den meisten kleineren Restaurants kriegt man hier tatsächlich Alubesteck. Es ist fast genauso wie das „gute alte Alubesteck“ aus DDR Zeiten. Schön leicht, liegt etwas komisch in der Hand und verbiegt sich fast genauso leicht. Der einzige Unterschied ist, dass man nicht auf den ersten Blick sieht, das Alu ist. Ich denke, wenn man damit harte Kantinenkartoffeln quetschen müsste, würden sich die Gabeln wohl genauso verbiegen wie früher. Aber für ein bisschen Reis und Fisch sind sie stabil genug.
Das andere déj� -vu gab es beim Kleingeld. Die müssen hier mal eine Menge von der DDR gelernt haben 😉 Das Kleingeld ist auch aus Aluminium. Wobei das mit dem „klein“ relativ zu sehen ist. Die indonesische Rupie ist die kleinste Einheit. So was wie Cent gibt es hier nicht. Das Kleingeld reicht von 50 bis 500 Rupien. Wobei 500 Rupien etwa 4 Cent entsprechen. Was 50 dann sein sollen, weis ich auch nicht. Manchmal hat man größere Mengen von dem Zeug in den Taschen. Dann ist man eigentlich ganz froh, dass es Alu Chips sind. Wenn man eine solche Menge Cent in der Hosentasche tragen müsste, würde eine weitere Errungenschaft aus der DDR eine große Wiederkehr haben. Die „Extra Stark“ Hosenträger der NVA Uniform.
Heute hatte ich mal wieder Zeit. Nicht so richtig was zu tun. Ich habe mir also „Taman Mini Indonesia Indah“ angeschaut. Das ist ein Park im Süden von Jakarta. Diesmal sogar ein richtiger Park. Hier gibt es für jede Provinz Indonesiens einen Pavillon der mit den typischen Gebäuden dieser Provinz gestaltet ist. Man kann sich so ganz gut einen Überblick über die verschiedenen Kulturen und Lebensweisen in diesem Land verschaffen. Es gibt auch Pavillons die die Pflanzen- und Tierwelt des Archipels zeigen. Alles das ist sehr vervielfältig. Man muss sich nur mal die Größe des Landes vorstellen. Die Ost- West Ausdehnung bträgt mehr als 5500 km. Das ist mehr als die USA, fast soviel wie Russland und ungefähr die Entfernung Berlin – Bombay. Der Archipel hat mehr als 14.000 Inseln. Die sind zwar nicht alle bewohnt, aber dazu gehört z.B. die zweitgrößte Insel der Welt, Papua (zum Teil), die großen Inseln Sumatra, Java und Borneo. Wobei Borneo z.T. zu Malaysia und Brunei gehört. Der indonesische Teil wird übrigens von den Indonesiern Kalimantan genannt. Dann gibt es die bekannten Inseln Bali, Lombok und Komodo. Die Tierwelt in Indonesien ist, soweit noch erhalten, sehr vervielfältig. Am meisten gelitten hat sie zweifellos aus Java. Aufgrund der hohen Bevölkerungsdichte gibt es keine Orang Utans oder Tiger mehr. Die einzigen vorkommen von Orang Utans in der Welt gibt es noch auf Borneo und Sumatra. Auf Sumatra gibt es Tiger, Elefanten und Rinozerosse. Auf Komodo die bekannten Warane. Die letzten „Dinos“ der Welt. Auf Papua wird ein viertel aller Sprachen der Welt gesprochen (700 bis 800) und zwischen Bali und Lombok verläuft die Wallace Linie, die die asiatische von der australischen Tierwelt trennt.
Wer weiter Informationen dazu möchte, schaut hier nach:
http://de.wikipedia.org/wiki/Indonesien
http://de.wikipedia.org/wiki/Bali
http://de.wikipedia.org/wiki/Borneo
http://de.wikipedia.org/wiki/Sumatra
http://de.wikipedia.org/wiki/Java
http://de.wikipedia.org/wiki/Lombok
http://de.wikipedia.org/wiki/Papua_%28Provinz%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Wallace-Linie